Ein konservatives Depot, das sich sehen lassen kann- 19.12.2014

Ein konservatives Depot, das sich sehen lassen kann

Attraktive Neuempfehlung: Verbriefte Mietrenditen

Liebe Leser,

normalerweise schreibe ich hier im Claus Vogt Marktkommentar über den Zustand und die Aussichten der Finanz- und Edelmetallmärkte. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf Gold und Aktien. Das Spektrum unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren, den ich ja zusammen mit Roland Leuschel schreibe, ist aber erheblich weiter gefasst. Vor allem in unserem konservativen Depot, das im Mittelpunkt meiner heutigen Ausführungen steht. Denn mit einer von uns empfohlenen Gewichtung von 60% bis 100% Ihres Finanzvermögens ist dieses mit ruhiger Hand geführte Depot ein überaus wichtiger Teil unserer Arbeit.

Gold gewichten wir derzeit mit 25% bis 35% - Tendenz steigend

Gold nimmt in diesem Depot eine herausragende Stellung ein. Immerhin raten ich und Roland Leuschel zu einem Goldanteil von 25% bis 35%. Sie finden das vielleicht viel. Aber das ist es angesichts der Staatsschuldenfalle, in der sich fast die ganze Welt befindet, bei weitem nicht. Deshalb werden wir auch nicht müde zu betonen, dass wir die Edelmetallgewichtung früher oder später sogar noch weiter anheben werden.

Wann? Sobald sich steigende Inflationsraten andeuten. Oder wenn sich der Beginn einer Vertrauenskrise in das Weltwährungssystem abzeichnet. Oder wenn beides gleichzeitig eintrifft, was wohl die wahrscheinlichste Variante ist.

In Zeiten beliebig vermehrbarer Gelder und unvermeidbarer Staatsbankrotte sind diese Szenarien ja nicht nur extrem wahrscheinlich, sondern schlicht und einfach unvermeidbar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Kartenhaus aus Schulden und immer mehr neu gedrucktem Geld zusammenfällt.

Plus 10%: ein gutes Jahr für Gold in Euro

Wenn man sich das Stimmungsbild rund um Gold anschaut, mag man es kaum glauben, und in den Medien hört und liest man davon wenig. Aber es stimmt: Auf dem aktuellen Niveau von rund 960 € pro Unze ist der Goldpreis seit Anfang des Jahres um ziemlich genau 10% gestiegen.

Das ist ein gutes Ergebnis. Dennoch hört und liest man sehr wenig darüber. Aber die Goldposition unseres konservativen Depots hat von dieser erfreulichen Entwicklung natürlich entsprechend profitiert.

Goldpreis pro Unze in €, 2014
Seit Jahresanfang ist Gold in Euro rund 10% gestiegen.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Auch mit der Prognose des Dollars lagen wir richtig. Entsprechend positiv hat sich die von uns empfohlene US-Dollar-Position entwickelt. Den Gewinn von 9,4% seit Beginn des Jahres haben wir vor Kurzem übrigens realisiert, weil wir mit einer Zwischenerholung des Euro rechnen. Doch Sie können sicher sein, sobald sich das Chance-Risiko-Verhältnis dieses Investments wieder verbessert hat, werden wir erneut einsteigen.

Auch mit der Prognose des Dollars lagen wir richtig. Entsprechend positiv hat sich die von uns empfohlene US-Dollar-Position entwickelt. Den Gewinn von 9,4% seit Beginn des Jahres haben wir vor Kurzem übrigens realisiert, weil wir mit einer Zwischenerholung des Euro rechnen. Doch Sie können sicher sein, sobald sich das Chance-Risiko-Verhältnis dieses Investments wieder verbessert hat, werden wir erneut einsteigen.

Trendfolger mit 23,8% Gewinn verkauft

Noch sehr viel mehr Grund zur Freude hatten die Leser von Krisensicher Investieren an einem von uns als Depot-Beimischung empfohlenen Trendfolge-Fonds. Auch dieses Investment haben wir inzwischen nach einer Haltedauer von 10 Monaten verkauft – mit einem Gewinn von 23,8%. Auch hier ist ein Wiedereinstieg geplant. Fonds dieser Anlageklasse gehören in jedes Depot, gerade für konservative Anleger. Denn diese Fonds steigern den erwarteten Ertrag und reduzieren gleichzeitig das Gesamtrisiko des Depots.

Ein zweites Produkt aus diesem Bereich befindet sich noch in unserem konservativen Depot. Auch hier kann sich der Gewinn seit Jahresanfang mit aktuell 12,4% sehen lassen.

Sicherheit hat Vorrang

Die restlichen fünf Positionen des konservativen Depots von Krisensicher Investieren haben ein eher langweiliges Dasein gefristet. Hier bewegt sich die Performance seit Anfang des Jahres zwischen nahezu 0% bei kurzfristigen Bundesanleihen und gut 2% bei unseren beiden Cat Bond-Fonds.

Da Sicherheit in diesen irren Zeiten des hemmungslosen Staatsschuldenmachens für konservative Anleger höchste Priorität haben sollte, parken wir Liquidität in kurzfristigen Bundesanleihen. Wir verzichten also ganz bewusst auf den Zinsvorteil von Festgeld, weil wir nicht bereit sind, dem maroden europäischen Großbankensystem Geld zu leihen. Wir sehen in Zypern die Blaupause für den Umgang mit zukünftigen Bankenpleiten in Europa. Diesem Risiko wollen wir Krisensicher Investieren-Leser nicht aussetzen.

Verbriefte Mietrenditen: Setzen Sie in diesen unruhigen Zeiten auf sichere Investments

Eine wichtige Zielsetzung unseres konservativen Depots besteht darin, eine sinnvolle Diversifikation zu erzielen. In Zeiten von Nullzinspolitik und Spekulationsblasen ist das kein einfaches Unterfangen, weil sowohl die Aktienmärkte als auch die Anleihemärkte kein Chance-Risiko-Verhältnis bieten, das für konservative Anleger auch nur im Entferntesten akzeptabel ist. Solange sich daran nichts ändert, müssen wir nach Anlagen suchen, die möglichst unabhängig von den Kapitalmärkten und gleichzeitig für konservative Anleger geeignet sind.

In der gerade erschienenen Januar 2015-Ausgabe von Krisensicher Investieren stellen wir unseren Lesern wieder einmal eine höchst interessante Anlageform vor, die diese Vorgabe erfüllt: verbriefte Mietrenditen. Wenn Sie wissen möchten, was genau sich hinter diesem attraktiven Investment verbirgt, dann bestellen Sie noch heute unseren Börsenbrief Krisensicher Investieren – noch sind die ersten 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen fröhliche Festtage.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Plus 10% bei Gold in Euro – ganz heimlich, still und leise hat die neue Goldhausse wahrscheinlich schon begonnen. Steigen Sie jetzt ein, bevor es zu spät ist.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Bröckelnde Infrastruktur: Weshalb der Staat nicht genug für Autobahnen und Brücken tut

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

Autobahnen und Brücken in Deutschland sind überlastet und vielfach marode. Das geht unter anderem auf das seit Jahren steigende Verkehrsaufkommen zurück. Aber auch die für den Bau und den Unterhalt von Straßen und Brücken zuständigen staatlichen Stellen sind für die Misere mitverantwortlich. Der Staat stellt zwar jedes Jahr Milliardenbeträge zur Verfügung, um das Netz der Fernstraßen auszubauen und in Schuss zu halten. Es kommt jedoch zu verschiedenen Fehlsteuerungen, so dass das viele Geld nicht all das bewirkt, was es bewirken könnte und müsste.

Nach den Bestimmungen des Grundgesetzes ist der Bund für den Bau, den Erhalt und den Betrieb der Autobahnen und Bundesstraßen zuständig, wofür er in den letzten Jahren jeweils mehr als sechs Milliarden Euro bereitgestellt hat. Die eigentliche Arbeit erledigen jedoch die Straßenbauverwaltungen der Länder im Auftrag des Bundes. Sie planen, bauen und betreiben die Autobahnen und Bundesstraßen. Das Bundesverkehrsministerium finanziert lediglich.

Die Straßenbauverwaltungen der Länder gehen mit dem Geld des Bundes recht großzügig um, wie das häufig der Fall ist, wenn auf fremde Rechnung gewirtschaftet wird. Und natürlich nutzen sie ihren Informationsvorsprung vor den Beamten des Bundesverkehrsministeriums, um möglichst viele Vorteile für ihr jeweiliges Bundesland herauszuholen.

Kein Kostenbewusstsein beim Bau von Bundesfernstraßen

Immer wieder wird bei Überprüfungen festgestellt, dass die Länder bei Planung und Bau von Autobahnen und Bundesstraßen über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, was kostenmäßig enorme Auswirkungen hat. Da werden Autobahnen besonders breit gebaut, da sind manche Brücken oder Tunnel überdimensioniert oder sogar überflüssig, da werden Bundesstraßen autobahnähnlich ausgebaut. Kostet ja nichts, zahlt ja alles der Bund.

Auch melden die Länder viel zu viele Bauvorhaben an, um ja ihren Anteil an den Bundesmitteln zu erhalten, Vorhaben, die häufig gar nicht dringend sind. Die Kosten von Bauvorhaben werden gerne zu niedrig angesetzt, damit das betreffende Bundesland bei der Verteilung der Mittel zum Zuge kommt. Man beginnt dann schon mal mit dem Bau, auch wenn absehbar ist, dass das Geld nicht reichen wird. Dann fährt der deutsche Autofahrer an fertigen Brücken oder Straßenabschnitten vorbei, die jahrelang ungenutzt bleiben, bis irgendwann einmal das Geld für die Fertigstellung zur Verfügung steht. Eine Verschwendung von Steuergeldern sondergleichen!

Auch werden Bundesstraßen, deren Verkehrsaufkommen zum Beispiel wegen des Baus einer parallelen Autobahn gesunken ist, häufig nicht zu Landesstraßen herabgestuft. Dann müsste ja das betreffende Land zahlen. Wenn eine Herabstufung doch einmal unausweichlich ist, werden die betreffenden Straßen vielfach schnell noch auf Kosten des Bundes aufwändig um- oder ausgebaut. Überdies haben mehrere Länder das Personal in den Straßenbauverwaltungen deutlich reduziert. Man muss die beauftragten Baufirmen oder Ingenieurbüros ja nicht so intensiv beaufsichtigen, schließlich zahlt ja der Bund.

Die Politik bevorzugt den Autobahnneubau und vernachlässigt Sanierungen

Aber auch die Rolle der Politik in dem ganzen Geschehen gibt Anlass zu Kritik. Untersuchungen haben ergeben, dass die für den Unterhalt der Bundesstraßen bereitgestellten Gelder über Jahre hinweg nicht ausgeschöpft wurden. Vielmehr wurde ein Teil dieser Mittel für Neubauvorhaben eingesetzt. Offensichtlich ist es für die politisch Verantwortlich in Bund und Ländern interessanter, eine neue Autobahn einzuweihen, als mit dem Geld Schlaglöcher zu beseitigen oder eine Brücke sanieren zu lassen. Die Freigabe eines Autobahnteilstücks oder einer Umgehungsstraße ist halt immer pressewirksam und daher politisch erwünscht, während es für Maßnahmen der Bauunterhaltung keine Schlagzeilen gibt.

Die Fehlsteuerungen müssen beseitigt werden

Das Auftragsverhältnis der Länder beim Straßenbau führt zur Fehlallokation von Ressourcen in erheblichem Umfang. Durch eine Beendigung des Auftragsverhältnisses könnte mit dem vorhandenen Geld viel mehr für den Bau und den Erhalt von Autobahnen und Bundesstraßen getan werden. Sinnvollerweise sollte der Bund die Autobahnen zukünftig selbst verwalten. Die bisherigen Bundesstraßen sollten dagegen den Ländern überlassen werden.

Dieser Vorschlag ist in der Vergangenheit schon wiederholt gemacht worden, konnte sich im politischen Raum allerdings nicht durchsetzen, da den Ländern dann auch die entsprechenden Finanzmittel hätten überlassen werden müssen. Das Bundesverkehrsministerium will allerdings die Straßenbauverwaltungen der Länder in Zukunft stärker überwachen. Das Kostenmanagement soll durch den Aufbau eines IT-gestützten Informations- und Kontrollsystems entscheidend verbessert werden. Immerhin, wenigstens etwas, kann ich dazu nur sagen.

Was lehrt uns die ganze Geschichte? Die Politik ist immer schnell bereit, sich neue Geldquellen zu erschließen, wenn die vorhandenen Mittel nicht auszureichen scheinen. So auch im Bereich der Bundesautobahnen, für welche durch die Pkw-Maut bzw. eine Infrastrukturabgabe neues Geld hereingeholt werden soll. Stattdessen sollten erst mal Fehlsteuerungen beseitigt und die zur Verfügung stehenden Mittel bedarfsgerecht eingesetzt werden. Würde das geschehen, liebe Leserinnen und Leser, dann ginge es wieder aufwärts mit der vernachlässigten Infrastruktur in Deutschland, meint voller Überzeugung

Ihr

Gotthilf Steuerzahler