Schützen Sie sich mit Gold vor den Greenspans, Bernankes und Draghis dieser Welt- 31.10.2014

Schützen Sie sich mit Gold vor den Greenspans, Bernankes und Draghis dieser Welt

„Das Greenspan Dossier“ hat an Aktualität nichts eingebüßt

Liebe Leser,

vor 12 Jahren habe ich zusammen mit Roland Leuschel das Buch „Das Greenspan Dossier“ geschrieben. Es trägt den Untertitel „Wie die US-Notenbank das Weltwährungssystem gefährdet“ und ist die erste knallharte und sehr weitsichtige Abrechnung mit der von Alan Greenspan zu verantwortenden Geldpolitik. Deren verheerenden Folgen sind noch immer nicht ausgestanden, sondern werden die Welt auch in den kommenden Jahren noch maßgeblich prägen. Und da Greenspans Nachfolger an dem von ihm eingeschlagenen geldpolitischen Weg bis zum heutigen Tage festgehalten haben, ist dieses inzwischen 12 Jahre alte Buch heute noch genauso aktuell wie zur Zeit seiner Erstauflage.

Jetzt hat sich ebendieser Alan Greenspan nach längerer Zeit des Schweigens noch einmal öffentlich zu Wort gemeldet. Dabei legte er in altgewohnter Manier eine bemerkenswerte Dreistigkeit und Selbstgerechtigkeit an den Tag. So tritt er – sicherlich zum Unmut seiner Nachfolger – sogar als Kritiker der Anleihenkäufe der Fed auf und weist auf die inziwschen offensichtliche, aber weithin verschwiegene Tatsache hin, dass die erhofften realwirtschaftlichen Effekte ausgeblieben sind.

Der unsägliche Alan Greenspan meldet sich zu Wort

In diesem Punkt kommt Greenspan also zu demselben Ergebnis wie ich. Allerdings muss man hier wissen, dass diese unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen ja nicht vom Himmel gefallen sind, sondern unter Greenspans Ägide, also von ihm selbst eingeführt wurden. Er ist also einer der Hauptverantwortlichen für diese epochale Fehlentscheidung, die er nun als Pensionär kritisiert, und deren langfristigen Folgen wir alle noch deutlich zu spüren bekommen werden.

Den Zusammenhang zwischen laxer Geldpolitik und Blasen will er nicht wahrhaben

Eines scheint der einst mächtigste Geldpolitiker der Welt aber auch auf seine alten Tage noch nicht verstanden zu haben: Den Zusammenhang zwischen einer extrem laxen Geldpolitik und der Entstehung von Spekulationsblasen. Dass er und seine Gelddrucker-Bande für die gewaltigen Fehentwicklungen und Ungleichgewichte verantwortlich sind, die wie ein Damoklesschwert über der Weltwirtschaft hängen, das jederzeit herabfallen kann, will er einfach nicht wahrhaben. Hier siegen eindeutig Eitelkeit und Selbstgerechtigkeit über die objektive Analyse der Realität.

Immerhin spricht Greenspan jetzt davon, dass das Platzen von Spekulationsblasen verheerende Folgen habe und dass er in seiner Zeit als Fed-Chef deshalb nicht gewillt gewesen sei, die Blasen zum Platzen zu bringen. Offenbar hat er seine damalige Argumentationslinie vergessen. Denn damals verschanzte er sich einfach hinter der Behauptung, es sei nicht möglich, eine Spekulationsblase vor ihrem Platzen zu erkennen. Mit keiner Silbe gestand er seinerzeit die Existenz von Blasen ein.

Greenspan und Bernanke sind die Väter der Immobilienblase

Im Angesicht der riesigen Immobilienblase, deren geldpolitischen Väter er und sein Nachfolger Bernanke sind, verstieg er sich sogar zu der Behauptung, Immobilienpreise könnten nicht landesweit fallen, man habe es schließlich immer mit lokalen Märkten zu tun. An diese Episode erinnere ich mich noch als sei es gestern gewesen, da ich diese Behauptung seinerzeit als absurd und höchst gefährlich kritisierte. Ersteres, weil sich anhand gängiger Bewertungskennzahlen und historischer Beispiele problemlos das Gegenteil zeigen ließ. Letzteres, weil unbedarfte Menschen diesen Rattenfängertönen glaubten und dadurch in den Ruin gelockt wurden.

Es wird Probleme geben – machen Sie es wie Greenspan und schützen Sie sich mit Gold

In zweifacher Hinsicht stimme ich Greenspan, den Roland Leuschel und ich bereits vor vielen Jahren als den schlechtesten Notenbanker aller Zeiten bezeichnet haben, allerdings in vollem Umfang zu:

Erstens glaube er, dass es nicht möglich sei, die expansive Geldpolitik der Fed ohne Probleme zu beenden. Wer sich wie wir mit der Wirkung von Spekulationsblasen auf die Wirtschaft beschäftigt hat, der weiß, dass die durch eine falsche Geldpolitik hervorgerufenen Fehlentwicklungen und Ungleichgewichte früher oder später bereinigt werden müssen. Er kennt auch den eigentlich recht simplen Zusammenhang zwischen der Dauer beziehungsweise dem Ausmaß einer falschen Geldpolitik und dem Umfang der Fehlentwicklungen beziehungsweise der Schwere der Bereinigungskrise. Schließlich weiß er auch, dass eine Blasenwirtschaft eine geldpolitische Verschärfung nicht unbeschadet überstehen kann. Genau aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass das Platzen der aktuellen Blasen unmittelbar bevorsteht. Schließlich stellt das Ende der Anleihenkäufe der Fed eine klare geldpolitische Verschärfung dar.

Zweitens wies Greenspan darauf hin, dass Gold in der aktuellen Situation eine gute Anlage sei aufgrund seiner monetären Funktion, die sich außerhalb der staatlichen Machenschaften bewege. Diese eindeutige und klare Lehre der Geschichte des Geldes hat sogar Alan Greenspan verstanden. Der Mann also, dem wir die derzeit so prekäre Lage der Weltwirtschaft und der Staatsfinanzen in einem erheblichen Ausmaß zu verdanken haben.

Genau genommen sagt Greenspan hier nichts anderes als das, was wir seit Jahren predigen: Schützen Sie sich mit Gold vor den Greenspans, Bernankes und Draghis dieser Welt. Welche Gold-Investments ich favorisiere, lesen Sie in meiner aktuellen November-Ausgabe von Krisensicher Investieren. Jetzt 30 Tage kostenlos testen.


Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Ich hoffe Sie möglichst zahlreich bei der Edelmetallmesse in München am Freitag und Samstag der kommenden Woche begrüßen zu können. Ich werde an beiden Tagen präsent sein, auch mit einem Messestand (Standnummer 2.74). Außerdem halte ich am Samstag, den 8. November um 11:10 Uhr einen Vortrag auf der oberen Bühne.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Überfüllte Hörsäle: Es mangelt nicht an Geld, sondern an guter Organisation

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn öffentliche Einrichtungen medienwirksam eine bessere finanzielle Ausstattung fordern, weil zusätzliche Bedarfe zu erfüllen sind, weckt dies sogleich die Aufmerksamkeit der Politik. Und gewöhnlich ist die Politik früher oder später bereit, wenn der Druck nur lange genug anhält, mehr Geld für den betreffenden Bereich zur Verfügung zu stellen. Natürlich könnten sich die öffentlichen Einrichtungen auch bemühen, die zusätzlichen Bedarfe durch einen besseren Einsatz der vorhandenen Ressourcen aufzufangen. Aber das ist anstrengend und wird deshalb nur ungern gemacht.

Schauen wir uns unter diesem Gesichtspunkt einmal die Hochschulen in unserem Lande an. Seit einiger Zeit erhöhen sich die Studentenzahlen in Deutschland Jahr für Jahr erheblich. Das geht zum einen auf den doppelten Abiturjahrgang infolge der Verkürzung der gymnasialen Oberstufe zurück, zum andern beruht die Entwicklung darauf, dass ein immer größerer Prozentsatz aller Abiturienten studieren möchte. Die Hochschulen haben auf diesen Anstieg, wie nicht anders zu erwarten, mit dem Ruf nach mehr Geld reagiert.

Eilig haben daraufhin Bund und Länder Programme beschlossen, um zusätzliche Mittel für die Ausbildung der jungen Menschen zur Verfügung zu stellen. Aber diese Programme sind zeitlich befristet und müssen immer wieder verlängert werden. Das Ringen um die finanzielle Ausstattung der Hochschulen geht also weiter.

Die Medien vermitteln einen verzerrten Eindruck

In den Medien sind regelmäßig Bilder von hoffnungslos überfüllten Hörsälen zu sehen. Da sitzen Studenten auf dem Boden und auf den Fensterbänken und bemühen sich, den Vorlesungen zu folgen. Wenn das kein Beweis für die Überlastung der Hochschulen ist! Aber wie realistisch sind diese Bilder, auf welche die Hochschulverantwortlichen bei ihren Bemühungen um mehr Geld gerne Bezug nehmen? Illustrieren sie tatsächlich eine Überlastung oder belegen sie eher Mängel bei der Organisation des Vorlesungsbetriebs?

Einen verzerrten Eindruck vermitteln die Bilder schon deshalb, weil sie meistens zu Beginn eines Semesters aufgenommen werden, wenn vieles noch im Fluss ist. Oft reagieren die Hochschulen, wenn auch mit Verspätung, auf einen großen Andrang zu bestimmten Veranstaltungen und bieten zusätzliche Kurse an. Häufig weichen die Studenten auch auf andere Angebote aus, so dass nach einigen Wochen vielfach das Platzangebot ausreichend ist. Aber nicht immer greifen diese Mechanismen und es bleibt bei einer dauerhaften Überbelegung vieler Veranstaltungen.

Die Hochschulen geben viel Geld für zusätzliche Hörsäle aus

Die Hochschulen haben verschiedene Wege beschritten, um die Raumnot aufgrund der gestiegenen Studentenzahlen zu bewältigen. Sie haben beispielsweise Container aufgestellt, um zusätzliche Seminarräume zu schaffen. Auch haben sie Kino- und Theatersäle für große Vorlesungen angemietet, worüber die Medien ausführlich berichtet haben. Schließlich haben verschiedene Hochschulen auch mit größeren Baumaßnahmen begonnen, die aber erst in einigen Jahren abgeschlossen sein werden und den derzeitigen Mangel an Hörsälen und sonstigen Räumen nicht beheben werden. Es wurde also viel Geld „in die Hand genommen“, um das Raumangebot zu erhöhen.

Professor DiMiDo: Erhebliche Raumkapazitäten werden nicht genutzt

Unabhängig von diesen Bemühungen wurde bei einigen Universitäten die Auslastung der vorhandenen Hörsäle gutachterlich untersucht. Dabei wurde Erstaunliches festgestellt: Vor allem montags und freitags waren erhebliche Raumkapazitäten (bis zu 40 Prozent) frei. Die Lehre fand schwerpunktmäßig dienstags bis donnerstags statt. Erhebliche Unterschiede zeigten sich auch bei der Auslastung im Tagesverlauf. Die stärkste Auslastung bestand vormittags in der Zeit von 10 Uhr bis 12 Uhr. Im Verlauf des Nachmittags ging die Belegung der Hörsäle immer weiter zurück. Zwischen 18 und 20 Uhr waren zwei Drittel aller Hörsäle nicht belegt.

Den Universitäten waren diese Zusammenhänge vielfach nicht bekannt. Denn nur ein Teil der Hörsäle und sonstigen Lehrräume wird zentral bewirtschaftet. Ansonsten regeln die Fakultäten die Belegung „ihrer“ Räume jeweils eigenständig. Übergreifende Absprachen zur besseren Auslastung der Raumressourcen sind nicht üblich, vielmehr hütet jede Fakultät ihr Raumkontingent eifersüchtig und lässt andere Nutzer nicht zum Zuge kommen.

Die Auslastung der vorhandenen Hörsäle muss verbessert werden

Die getroffenen Feststellungen belegen, dass die Universitäten ihre Hörsaalkapazitäten nur unzureichend nutzen. Anstatt zusätzliche Räume für viel Geld anzumieten, sollten sie die vorhandenen Räume besser auslasten. Eine stärkere Nutzung von Hörsälen und sonstigen Lehrräumen an Montagen und Freitagen sowie in den späten Nachmittagsstunden ist für Dozenten und Studenten absolut zumutbar. Der ganze Lehrbetrieb kann nicht auf wenige, bei Dozenten und Studenten besonders beliebte Tage und Stunden konzentriert werden! Um eine bessere Auslastung der Raumkapazitäten zu erreichen, muss die Raumvergabe zentralisiert und durch geeignete Software unterstützt werden.

Natürlich ist die Raumvergabe nur ein Ausschnitt aus der Gesamtproblematik, die sich für die Hochschulen aus dem Anstieg der Studentenzahlen ergibt. Aber das Beispiel des Hörsaalmanagements zeigt, dass man Belastungen durch eine verbesserte Organisation durchaus auffangen kann. Und ähnliche Optimierungspotentiale bestehen noch an vielen anderen Stellen in den Hochschulen. Es muss also, liebe Leserinnen und Leser, nicht immer gleich nach zusätzlichen Steuergeldern gerufen werden, um mit steigenden Belastungen fertig zu werden. Zunächst einmal gilt es, die vorhandenen Möglichkeiten vollständig auszuschöpfen, sagt mit Nachdruck

Ihr

Gotthilf Steuerzahler