Zentralbankern werden die Leviten gelesen- 25.07.2014

Zentralbankern werden die Leviten gelesen

Endlich erkennt die BIZ die Ursache der jüngsten Krisen

Liebe Leser,

vorige Woche habe ich Sie bereits auf den aktuellen Jahresbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hingewiesen. Ich halte dieses umfangreiche Werk für so wichtig, dass ich heute noch einmal darauf zu sprechen kommen möchte.

Die BIZ wird gerne als die Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet. Wie so oft in der Welt des Zentralbankwesens, dient auch diese Bezeichnung der Verschleierung der Wahrheit. Denn die BIZ ist vor allem eines: Die wichtigste Lobby-Organisation des Zentralbankwesens.

In unserer am Dienstag, den 22. Juli erschienenen August-Ausgabe von Krisensicher Investieren sowie in unserem aktuellen Wochenupdate nehmen wir unter anderem den höchst interessanten 84. Jahresbericht der BIZ unter die Lupe. Darin lesen die BIZ-Analysten ihren Zentralbankkollegen gehörig die Leviten.

Außerdem dringen die Analysten bei der Aufarbeitung der Großen Rezession der Jahre 2007 bis 2009 endlich zu denselben ursächlichen Zusammenhängen vor, die wir bereits vor der Krise klar erkannt hatten, und die uns seinerzeit die Prognose ebendieser Krise überhaupt erst ermöglichten.

Die Lage ist brisant: BIZ teilt unsere Einschätzung

Wichtiger noch als dieser klärende Blick nach hinten ist allerdings die Beurteilung der aktuellen Lage. Und tatsächlich unterscheidet sich die Lagebeurteilung der BIZ kaum noch von unserer Einschätzung. Auch bei der BIZ erkennt man inzwischen die Brisanz der Situation, zu der die Geldpolitik der vergangenen Jahre geführt hat. Deshalb drängen die BIZ-Analysten geradezu auf die auch von uns immer wieder geforderte Rückbesinnung auf die Grundregeln geldpolitischer Vernunft.

In ihrer Wortwahl sind sie natürlich etwas zurückhaltender als wir und sprechen deshalb von der Notwendigkeit, möglichst schnell für eine „Normalisierung der Geldpolitik“ zu sorgen. Dabei warnen sie sehr deutlich vor den bedrohlichen Nebenwirkungen der ultralaxen Geldpolitik der vergangenen Jahre.

Warum ausgerechnet die BIZ-Analysten als Lobbyisten des Zentralbankwesens diese sehr kritischen Töne anschlagen? Und was diese erstaunliche und sehr wichtige Entwicklung für Sie als Anleger bedeutet? Das erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe von Krisensicher Investieren, die Sie sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollten.

Trotz BIZ: Kein Ende der verantwortungslosen Geld- und Schuldenpolitik

Werden die Warnungen und Forderungen der BIZ Gehör finden bei den Draghis und Yellens dieser Welt? Kurzfristig deutet wenig darauf hin. Und mittel- bis langfristig sollten Sie darauf ohnehin nicht setzen. Zwei sehr gewichtige Gründe sprechen jedenfalls dagegen:

Erstens die Symbiose aus Zentralbankwesen und Regierungen. Die nur noch als gigantisch zu bezeichnende Ausweitung der nahezu weltweiten Staatsverschuldung war und ist nur möglich mit Hilfe des Zentralbankwesens. Die in Massendemokratien wohl unausweichlich ausschließlich kurzfristig ausgerichteten Politiker wollen ihre Wähler auch weiterhin mit Geschenken beglücken, die sie eigentlich nicht bezahlen können. Also werden die Schulden wie schon in den vergangenen Jahren und trotz anders lautender Sonntagsreden weiter wachsen. Um das möglich zu machen, braucht man die Draghis dieser Welt als Garanten einer ultralaxen Geldpolitik und Aufkäufer beziehungsweise Garanten maroder Staatsanleihen.

Zweitens das Ausmaß der drohenden Bereinigungskrise. Die verantwortungslose Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre hat zu einer Wirtschaftsstruktur geführt, die von gewaltigen Fehlinvestitionen und Ungleichgewichten geprägt ist. Eine Rückkehr zu einer seriösen Geld- und Staatsschuldenpolitik würde eine entsprechend große Bereinigungs- und Anpassungskrise auslösen. Verständlicherweise möchte kein Politiker und auch kein Zentralbankbürokrat als Auslöser oder gar Verantwortlicher dieser unausweichlichen und gewaltigen Krise in die Geschichte eingehen. Also kann das Motto nur lauten: Weiter so wie bisher, und nach uns die Sintflut.

Schuldenstand der Eurozone in Billionen €, 2000 bis 2013
Die Schuldenuhr tickt weiter – unbeirrt von politischen Sonntagsreden.
Quelle: Quelle: Eurostat; Krisensicher Investieren

Strategisches Investment Gold

Natürlich wissen auch die Zentralbankbürokraten, dass ihr „Weiter so!“ keine Lösung ist und keine Zukunft hat. Sie wissen auch, dass sich mit der Gelddruckmaschine kein Wohlstand schaffen lässt – obwohl: Zumindest bei Ben Bernanke bin ich mir nicht sicher, ob er das wirklich weiß. Wie auch immer, Tatsache ist, dass die Gelddruckmaschine nur Umverteilungsprozesse in Gang setzt, aber keinen Wohlstand schafft. Im Gegenteil, sie führt zu einer Aushöhlung der Wirtschaftskraft, zu einer immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich sowie zu einer zunächst schleichenden, später aber sehr rapiden Verarmung der Bevölkerung.

Früher oder später wird die riesige Blase platzen, die dank der oben beschriebenen Symbiose entstanden ist. Die Hoffnung der Politik scheint darin zu bestehen, diesen Zeitpunkt möglichst lange hinauszuzögern und das dennoch unvermeidliche Platzen der Blase dann als unvorhersehbare Naturgewalt darzustellen.

Was das für Sie als Anleger bedeutet? Zuallererst benötigen Sie einen strategischen Goldanteil, mit dem Sie dafür sorgen, auch nach der nächsten Krise zumindest zu den relativen Gewinnern zu gehören, wenn nicht sogar zu den absoluten Gewinnern. Darüber hinaus müssen Sie in höchstem Maße flexibel bleiben, um zu gegebener Zeit die nächsten wichtigen und richtigen strategischen Entscheidungen treffen zu können. Mit Krisensicher Investieren unterstützen wir Sie bei dieser Aufgabe in Zeiten größter Herausforderungen.

Neu: Unser Zusatz-Service für Sie: Das Claus Vogt Trading-Depot

Immer wieder fragen uns Leser, warum wir nicht auch in diesen irren Zeiten wenigstens ein bisschen auf Aktien setzen, um die Performance, die sich ja gerade in Übertreibungszeiten bieten kann, mitzunehmen. Viele von Ihnen möchten nicht mehr nur am Spielfeldrand stehen und zusehen wie die Aktienkurse steigen. Sie kennen unsere Meinung dazu, und wir werden auch nicht von unserer sehr konservativen Strategie abweichen. Denn unsere Devise für konservative Anleger lautet weiterhin: Abwarten und erst dann zuschlagen, wenn die Kurse wieder stark zurückgekommen und Aktien fundamental vernünftig bewertet sind.

Dennoch möchten wir aber auf die Wünsche unserer Leser eingehen. Wer sich wohl wissend, dass wir es mit einer gewaltigen Spekulationsblase zu tun haben, mit einem kleinen Teil seines Vermögens am Tanz auf dem Vulkan beteiligen möchte, dem stehen wir ab sofort mit einem klar definierten und erfolgversprechenden Konzept zur Seite. Der aktuellen Lage angemessen, muss es sich um ein quantitativ-technisches Konzept handeln, das kurzfristig orientiert ist und mit klaren Kauf- und Verkaufsregeln sowie einem sehr strengen Risikomanagement arbeitet.

Diese Bedingungen erfüllt unser Claus Vogt Trading-Depot, das wir auf Leserwunsch als zusätzlichen Service in der aktuellen Ausgabe von Krisensicher Investieren eingeführt haben. Testen Sie Krisensicher Investieren jetzt 30 Tage kostenlos, und Sie erhalten sofort
• unsere ersten beiden Empfehlungen für das Trading-Depot,
• die Krisensicher Investieren Monatsausgabe August,
• unsere aktuelle Themenschwerpunkt-Ausgabe „Spekulationsblase und Krisenspirale“
• sowie die zeitlose Themenschwerpunkt-Ausgabe „Börsenpsychologie“
• und natürlich unsere Wochenupdates.

Ich wünsche Ihnen eine erholsame Ferien- und Urlaubszeit.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Das Claus Vogt Trading-Depot ist ein zusätzlicher Service für offensive Anleger. Jetzt Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos testen.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Subventionen für den deutschen Wald?

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

der Staat mischt sich fördernd und unterstützend in die unterschiedlichsten Lebenszusammenhänge in Deutschland ein. Dies geschieht aber nicht nach einem einheitlichen Muster. Vielmehr hat sich der Staat eine ganze Palette von Möglichkeiten geschaffen, um den jeweils Begünstigten finanzielle oder sonstige Unterstützung  zukommen zu lassen. Meistens wird direkt gefördert, und der Staat verkündet stolz, wie viel Geld er für einen bestimmten Bereich ausgibt. In manchen Fällen wird jedoch indirekt und versteckt subventioniert, und nur einigen Insidern ist bekannt, dass hier Steuergelder fließen.

Viele indirekte Förderungen entstanden in früheren Zeiten, als den begünstigten Gruppen eine offene Subventionierung eher peinlich war. Später entdeckten die Beteiligten dann, dass eine indirekte Förderung durchaus von Vorteil sein kann, da sie nur schwer feststellbar und kaum umfangmäßig zu beziffern ist. In Subventionsberichten und ähnlichen Zusammenstellungen tauchen versteckte Unterstützungen oftmals gar nicht auf, bei Kürzungsmaßnahmen werden sie häufig übersehen.

Es lebt sich also recht gut, wenn man sich in einer solchen Nische eingerichtet hat und sich nicht dauernd für die Entgegennahme von staatlichen Geldern rechtfertigen muss.

Großzügige Unterstützung für kommunale und private Waldbesitzer

Wie eine solche indirekte Subventionierung in der Praxis aussieht, soll nachstehend beispielhaft verdeutlicht werden. Aus mehreren Bundesländern wurde in jüngster Zeit bekannt, dass die staatlichen Forstverwaltungen in erheblichem Umfang Leistungen für kommunale oder private Waldbesitzer erbringen, und zwar kostenlos oder jedenfalls weit unter den vollen Kosten. Die staatlichen Forstverwaltungen, die zumeist als Landesbetriebe organisiert sind, übernehmen große Teile der Waldbewirtschaftung für kommunale und private Waldbesitzer. Sie stellen u.a. die mittelfristigen Betriebspläne auf, helfen bei der Verwertung von Holz und sonstigen Walderzeugnissen und beraten bei forst- und verkaufstechnischen Fragen sowie bei der Planung und Organisation der Betriebsarbeiten.

Durch die großzügige Abgabe von Leistungen an kommunale und private Waldbesitzer entstehen bei den staatlichen Forstverwaltungen – wie könnte es anders sein – Jahr für Jahr Defizite in Millionenhöhe, die dann aus Steuermitteln ausgeglichen werden. Dass es sich hier um eine versteckte Subventionierung von Kommunen und privaten Waldbesitzern handelt, ist für Außenstehende nur schwer zu erkennen. Man sieht nur die Defizite der Forstverwaltungen, nicht aber die wirtschaftlichen Vorteile, welche die begünstigten Waldbesitzer durch die gewählte Konstruktion erlangen.

Es gibt keine Gründe für die Subventionierung privater Waldbesitzer

Nun muss man sich über die Unterstützung von Kommunen durch ihr jeweiliges Bundesland nicht allzu viele Gedanken machen. Beide leben von Steuergeldern, über deren Aufteilung sie sich in irgendeiner Weise verständigen müssen. Aber warum unterstützen die Bundesländer Privatleute mit Millionenbeträgen bei der Bewirtschaftung ihres Waldbesitzes, und das in Zeiten stark steigender Holzpreise? Andere Wirtschaftsbetriebe müssen auch sehen, wie sie über die Runden kommen und können nicht erwarten, dass der Staat die Wirtschaftsführung für sie übernimmt. Hinzu kommt, dass die staatlichen Forstverwaltungen mit ihren kostenlos bzw. weit unter Selbstkosten abgegebenen Leistungen den Markt gegenüber sonstigen Anbietern von forstlichen Dienstleistungen verzerren. Ja, es gibt private Anbieter für forstliche Dienstleistungen, welche aber kaum Chancen auf Aufträge haben, solange die staatlichen Forstverwaltungen ihre Subventionierungspraxis nicht beenden.

Keine Transparenz bei indirekten Subventionen

Eine Begründung für die großzügige Unterstützung von kommunalen und privaten Waldbesitzern durch die Länder lässt sich beim besten Willen nicht finden. Die zuständigen Landesministerien sprechen nur allgemein von dem hohen forstpolitischen Interesse, das an der Fortführung der derzeitigen Subventionierungspraxis bestehe. Aus meiner Sicht sieht es eher so aus, als ob man einer bestimmten Klientel die seit langem gewährten Wohltaten nicht entziehen möchte.

Um Förderungen der beschriebenen Art möglichst weitgehend abzubauen, muss zunächst Transparenz über Umfang und Empfängerkreis der betreffenden Subventionen hergestellt werden. Das heißt, dass die Kosten der einzelnen Förderungen genau ermittelt und in den Entwurf des Haushaltsplans eingestellt werden müssen. Im Zuge der jährlichen Haushaltsberatungen kann dann unter finanzpolitischen Gesichtspunkten und im Wege einer Gesamtbetrachtung entschieden werden, ob die entsprechenden Leistungen weiterhin gewährt werden sollen oder ob sie gestrichen werden können. Dass Letzteres möglichst häufig passiert, liebe Leserinnen und Leser, wünscht sich nachdrücklich


Ihr

Gotthilf Steuerzahler