Zunehmender Inflationsdruck wird in den USA zum Thema- 18.07.2014

Zunehmender Inflationsdruck wird in den USA zum Thema

Der Staat hat als größter Schuldner ein Motiv, die Inflationsrate zu schönen

Liebe Leser,

die offizielle Methode zur Berechnung der Inflationsrate wurde in den vergangenen 30 Jahren kontinuierlich verändert. Die Befürworter dieser statistischen Anpassungen sprechen von methodischen Verbesserungen, die zu einer immer genaueren Inflationsmessung führen sollen. Die Kritiker hingegen sehen in den methodischen Veränderungen zielgerichtete Manipulationen, deren Zweck es sei, die Geldentwertung systematisch geringer auszuweisen, als sie tatsächlich ist.

Tatsache ist, dass die alten Berechnungsmethoden im Ergebnis zu deutlich höheren Inflationsraten führen als die neuen. Fakt ist auch, dass der Staat als mit Abstand größter Schuldner der Hauptprofiteur einer systematisch zu niedrig ausgewiesenen Inflationsrate ist. Im Jargon der Kriminalisten gesprochen hat der Staat also ein starkes Motiv, die Inflationsrate zu schönen.

Ein Motiv haben schließlich auch die das staatliche Geldmonopol verwaltenden Zentralbankbürokraten, die als Herren der Gelddruckmaschine letzten Endes immer die Inflationsmacher sind – und dabei auch noch die Chuzpe haben, sich öffentlich als Währungshüter im Dienste der Preisstabilität zu vermarkten. Dabei dient das Zentralbankwesen mitnichten den Interessen des kleinen Mannes, der ja am stärksten unter hohen Inflationsraten leidet. Nein, das Zentralbankwesen dient in erster Linie der Symbiose aus einem systematisch über seine Verhältnisse lebenden Staates und den Großbanken, die daran blendend verdienen. Doch das ist ein anderes Thema.

Zweifelhafte methodische Veränderungen bewirken niedrigere Inflationsraten

Eine weitere Tatsache ist, dass einige der wichtigsten methodischen Veränderungen sehr große Spielräume in die Berechnung der Inflationsrate eingeführt haben. Das gilt vor allem für die sogenannte hedonische Methode. Diese bereinigt den Preis eines Produkts um Qualitätsverbesserungen. Stellen Sie sich beispielsweise ein Handy vor, das in jeder neuen Version zusätzliche Funktionen hat. Der Ladenpreis dieses Handys mag gleich bleiben oder sogar steigen. Der hedonisch bereinigte Preis hingegen fällt, weil die Statistiker die zusätzlichen Funktionen irgendwie bewerten und das Ergebnis dann vom Ladenpreis abziehen.

Dass wir es hierbei eher mit einer subjektiven Kunst als mit einer objektiven Berechnung zu tun haben, liegt auf der Hand. Was der eine als Qualitätsverbesserung empfindet, mag der andere als überflüssigen oder sogar ärgerlichen Schnickschnack empfinden, den er notgedrungen mitbezahlen muss, weil das einfacher ausgestattete Produkt nicht mehr produziert wird.

Sehr umstritten ist auch die Substitutionsmethode. Sie berücksichtigt, dass Menschen ihr Konsumverhalten an Preisveränderungen anpassen beziehungsweise anpassen müssen, wenn sie mit ihrem Budget über die Runden kommen wollen. Wenn beispielsweise der Preis von Butter steigt, dann essen sie mehr Margarine und umgekehrt. Dieser Effekt findet zwar unbestritten statt. Es lässt sich aber trefflich darüber streiten, ob man ihn bei der Gewichtung des Warenkorbs berücksichtigen sollte, mit dessen Hilfe ja die Geldentwertung gemessen werden soll.

Kritische Experten kommen übrigens zu dem Ergebnis, dass die Inflationsrate der USA aufgrund der Veränderungen der Berechnungsmethode um bis zu 5%-Punkte niedriger ausgewiesen wird, als das mit den Methoden der 70er Jahre der Fall wäre.

In den USA ziehen die Inflationsraten bereits an

Trotz der durch komplizierte Bereinigungen und Anpassungen systematisch geschönten offiziellen Statistiken zeichnet sich in den USA inzwischen ein nicht unerheblicher Inflationsdruck ab. So zeigt die Kernrate des Konsumentenpreisindex eine Inflationsrate von 2,8%, und im Dienstleistungssektor beträgt die Inflation inzwischen stattliche 3,5%. Das ist der höchste Stand seit mehr als sechs Jahren. Offenbar haben die hohen Energiekosten letztlich doch ihren Weg in die Konsumgüterpreise gefunden. Ich bin sehr gespannt, wie lange es der Propaganda noch gelingen wird, Geldentwertung als erstrebenswertes und ehrenhaftes Ziel der Politik zu verkaufen und die Sparer mit der von Zentralbankbürokraten verordneten Nullzinspolitik zu enteignen.

BIZ liest Zentralbankbürokraten die Leviten

Der immer deutlicher werdende Inflationsdruck in den USA schreit geradezu nach steigenden Zinsen und einer Normalisierung der Geldpolitik, wie sich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) auszudrücken pflegt. Die BIZ ist die Zentralbank der Zentralbanken und die wichtigste Lobby-Organisation des Zentralbankwesens. Im unserer am Dienstag, den 22. Juli erscheinenden August-Ausgabe von Krisensicher Investieren nehmen wir unter anderem den höchst interessanten 84. Jahresbericht der BIZ unter die Lupe. Darin lesen sie Ihren Zentralbankkollegen gehörig die Leviten und drängen geradezu auf die oben erwähnte Normalisierung der Geldpolitik. Warum Sie das tun und was es bedeutet, erfahren Sie in Krisensicher Investieren. Doch nun zurück zur aktuellen Inflation:

Inflationsthema findet Weg in die US-Medien – Drohende Stagflation

Das Inflationsthema findet inzwischen immer häufiger seinen Weg in die US-Medien. Dabei werden im Moment allerdings nur die besonders auffälligen Beispiele von Preissteigerungen besprochen. So widmete sich die New York Times gerade den stark gestiegenen Kosten für Impfstoffe, während das Wall Street Journal steigende Mieten beklagte. Und die Preisexplosion der Studiengebühren ist bereits ein Dauerbrenner in den US-Medien. Noch werden diese Beispiele aber als isolierte Unannehmlichkeiten gesehen und nicht als Zeichen zunehmenden Inflationsdrucks aufgrund der ultra-laxen Geldpolitik der vergangenen Jahre.

Das wird sich allerdings ändern, wenn die Preissteigerungen anhalten und weiter in die Breite gehen. Und genau das wird passieren. Dann werden sich auch die Inflationserwartungen verändern und mit ihnen die Beurteilung der inflationären Geldpolitik der vergangenen Jahre. Dann werden die Zentralbankbürokraten plötzlich vor dem gleichen Problem stehen wie in den 70er Jahren: Stagflation, also steigende Preise in Kombination mit einer stagnierenden oder sogar rezessiven Wirtschaft. Und noch etwas später wird sich die ganze Welt im Rückblick darüber wundern, wie es denn überhaupt möglich sein konnte, daran zu glauben, dass Billionen frisch gedruckter Dollar, Yen und Euro nicht zu Inflation führen würden.

Noch scheint dieser Punkt in weiter Ferne zu liegen. Aber die Finanzgeschichte lehrt, dass Inflationen sehr schnell und heftig verlaufen können. Und Roland Leuschel kann sich noch sehr gut daran erinnern, dass Ende der 60er Jahre die Warnungen vor einer drohenden Inflation genauso wie heute bestenfalls belächelt wurden. Dann kamen die von hartnäckig hohen Inflationsraten geprägten 70er, in denen nicht nur den Zentralbankbürokraten als Verursacher dieser Misere das Lachen verging.

Gold ist der beste Inflationsschutz

Langsam aber sicher beginnen sich die verheerenden Folgen der ultra-expansiven Geldpolitik zu zeigen. Die Analysten der BIZ fürchten sich bereits davor – völlig zu recht. Und die meisten Anleger und Staatsbürger wird die kommende Geldentwertung völlig unvorbereitet treffen. So war es immer, nichts Neues also unter der Sonne.

Bedenken Sie, was sich in den USA gerade vollzieht, ist nur der Vorläufer einer Entwicklung, die wir hier in Deutschland auch bald zu sehen bekommen. Als Anleger können Sie aber vorbauen und Ihr Vermögen schützen, ja sogar in schwierigen Zeiten erfolgreich sein. Gold war und ist der mit Abstand beste Inflationsschutz. Und mit den von mir ausgewählten Goldminenaktien können Sie in inflationären Zeiten sogar ein Vermögen machen. Lassen Sie sich diese Chancen nicht entgehen. Bestellen Sie noch heute Krisensicher Investieren – zum Kennen- und Schätzenlernen 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein glückliches Händchen bei Ihren Anlageentscheidungen und ein sommerliches Wochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Unser Preisbänder-Indikator für Gold und Goldminenaktien steht kurz vor seinem ersten Kaufsignal seit 2011. Er hat uns in der Vergangenheit hervorragende Dienste erwiesen und wird das auch in Zukunft wieder tun.

Hinweis: Dieser Newsletter enthält Auszüge aus einem Krisensicher Investieren Wochenupdate. Krisensicher Investieren: 12 Ausgaben pro Jahr plus 4 Themenschwerpunkt-Ausgaben, Wochenupdates und Ad-hoc-Meldungen.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Von Defiziten und Chefärzten

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

wie jedermann weiß, geht es den von der öffentlichen Hand getragenen Krankenhäusern in Deutschland finanziell gar nicht gut. Viele müssen schließen oder versuchen sich durch Zusammenschlüsse oder Kooperationen über die Runden zu retten. Schlecht geht es auch den Universitätskliniken, die sowohl für die Krankenversorgung als auch für Forschung und Lehre im Bereich der Medizin zuständig sind. Viele Uni-Kliniken erwirtschaften Jahr für Jahr Defizite in Millionenhöhe, die dann von ihren Trägern, den Bundesländern, aus dem Steuersäckel ausgeglichen werden müssen.

Im Gegensatz dazu geht es dem ärztlichen und dem sonstigen Leitungspersonal der Uni-Kliniken in finanzieller Hinsicht blendend. Chefärzte an Uni-Kliniken haben schon immer gut verdient, da ihnen der Staat in der Vergangenheit das Privileg einräumte, Privatpatienten in Nebentätigkeit zu behandeln und dafür saftige Rechnungen zu schreiben. Inzwischen haben die meisten leitenden Ärzte einen sog. Chefarztvertrag mit ihrer Uni-Klinik abgeschlossen, welcher die Behandlung von Privatpatienten mit umfasst.

In den Chefarztverträgen wird dafür Sorge getragen, dass den betroffenen Ärzten durch den Wegfall des Abrechnungsprivilegs keine finanziellen Nachteile entstehen. Schätzungen gehen dahin, dass die meisten Chefärzte mehrere Hunderttausend Euro jährlich verdienen, einige wenige sogar deutlich mehr als eine Million.

Verdopplung der Vorstandsbezüge

Die Vorstände der Universitätskliniken - ärztlicher Direktor, kaufmännischer Direktor, Pflegedirektor - und zum Teil auch das gehobene Verwaltungspersonal durften sich in den letzten Jahren über eine rasante Einkommensentwicklung freuen. Mancherorts haben sich die Bezüge für die in Frage kommenden Positionen binnen weniger Jahre verdoppelt, während das sonstige Klinikpersonal sich mit den üblichen Tarifsteigerungen zufrieden geben musste. Der ärztliche Direktor eines großen Universitätsklinikums erhält derzeit etwa 500.000 Euro im Jahr, während der Rektor der betreffenden Universität froh sein kann, wenn er 150.000 Euro nach Hause bringt.

Die Chefarztverträge sehen fixe sowie variable Vergütungsbestandteile vor, wobei für die variablen Vergütungsbestandteile regelmäßig Zielvereinbarungen geschlossen werden. Die vereinbarten Ziele beziehen sich häufig auf wirtschaftliche Parameter wie die Höhe des Jahres- oder Betriebsergebnisses oder das Erreichen eines bestimmten Kostendeckungsgrades. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die vereinbarten Ziele fast immer erreicht und damit die entsprechenden Bonuszahlungen fällig wurden. Bonuszahlungen gab es sogar dann, wenn die Zielvereinbarungen erst kurz vor Ablauf des Kalenderjahres geschlossen wurden oder wenn es gar nicht zum Abschluss einer Zielvereinbarung kam.

Erzwingt der Wettbewerb die üppigen Vergütungen?

Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen die Universitätskliniken stecken, fragt man sich, ob die üppigen Vergütungen für das ärztliche und sonstige Führungspersonal wirklich gerechtfertigt sind. Angeblich sind wegen des starken Wettbewerbs qualifizierte Kräfte anders nicht zu gewinnen. Dabei findet dieser Wettbewerb doch ganz überwiegend zwischen Kliniken statt, die von der öffentlichen Hand betrieben werden. Im Übrigen müssen sich Chefärzte, anders als sonstige Freiberufler oder Gewerbetreibende, ihren Klinikbetrieb nicht selbst aufbauen, sondern der Staat stellt ihnen alles, was sie brauchen, fertig zur Verfügung. Was die Chefarztverträge und die darin enthaltenen Zielvereinbarungen betrifft: Diese müssen selbstverständlich zu Beginn des betreffenden Jahres abgeschlossen sein, wenn sie eine steuernde Wirkung entfalten sollen. Offensichtlich sind die vereinbarten Ziele nicht sonderlich ehrgeizig, wenn sie von fast allen Ärzten ohne weiteres erreicht werden können. Hier müssen ambitioniertere Ziele vorgegeben werden.

Verbesserungen des Finanzierungssystems sind nötig

Wie nicht anders zu erwarten, stimmen die Universitätskliniken derzeit ein großes Klagelied an, wonach sie dramatisch unterfinanziert seien. Alle Hoffnungen richten sich momentan auf den Bund. Der müsse zusätzliches Geld locker machen, sonst drohe der Absturz der deutschen Universitätsmedizin. Diese Klagen sind nicht völlig unbegründet, denn es gibt einige Faktoren, welche die Universitätskliniken finanziell besonders belasten. Zu erwähnen ist hier insbesondere ihre Funktion als Notfallkrankenhäuser und ihre Zuständigkeit für besonders schwere und seltene Fälle. Diese Lasten werden durch das derzeitige Finanzierungssystem nicht vernünftig abgegolten.

Unabhängig davon sollten die Universitätskliniken in Deutschland aber verstärkt daran arbeiten, endlich die bei ihnen vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven zu mobilisieren und sich mit modernen Managementmethoden anzufreunden. Und nicht zuletzt sollte auch das hochbezahlte ärztliche und sonstige Leitungspersonal der Uni-Kliniken einen Beitrag zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit leisten und zu mehr Bescheidenheit zurückfinden. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Zahl der Führungskräfte verringert und Gehaltsobergrenzen festgesetzt würden. Darauf, liebe Leserinnen und Leser, hofft unverdrossen

Ihr

Gotthilf Steuerzahler