Lügner oder Getriebene? In beiden Fällen brauchen Sie Gold- 06.06.2014

Lügner oder Getriebene? In beiden Fällen brauchen Sie Gold

Draghi zerstört die Marktwirtschaft

Liebe Leser,

während der Pressekonferenz im Anschluss an die EZB-Sitzung vom 5. Juni 2014 sagte EZB-Präsident – und Ex-Goldman Sachs-Mitarbeiter – Mario Draghi mit dem für ihn typischen Gesichtsausdruck, den einige als süffisant, andere hingegen als verschlagen bezeichnen, folgenden offensichtlichen Unsinn:

„It's completely wrong to suggest we want to expropriate savers.”
(Es ist völlig falsch zu behaupten, dass wir Sparer enteignen wollen.)

Wie so oft in den vergangenen Jahren habe ich damit einmal mehr einen sehr guten Grund, das von Jean-Claude Juncker in seiner Zeit als Euro-Gruppenchef im April 2011 öffentlich ausgesprochene Credo der EU-Elite zu zitieren:

„Wenn es ernst wird, muss man lügen.“

Ja, es handelt sich dabei um denselben Jean-Claude Juncker, der jetzt zum EU-Kommissionspräsidenten gemacht werden soll. Um denselben Jean-Claude Juncker, der Angela Merkels Vertrauen genießt und ihre volle Unterstützung hat.

Wir leben in wahrhaft verkommenen Zeiten.

In den Fängen dunkler Mächte?

Aber vielleicht tue ich Herrn Draghi ja Unrecht. Vielleicht möchte er uns ja durch die Blume eine ganz andere Botschaft übermitteln. Vielleicht wollen er und seine Zentralbankkollegen die Sparer ja wirklich nicht enteignen, sondern werden von dunklen Mächten, die wir Normalsterblichen nicht sehen können, dazu gezwungen. In diesem Fall hätten wir es natürlich nicht mit einer dreisten Lüge zu tun, sondern mit einer Notlüge – und einem schweren Fall von Verfolgungswahn.

Für Sie als Sparer und Anleger spielt es allerdings keine Rolle, was Draghi und seine Gelddrucker-Gang antreibt. Sie müssen sich einzig und allein um die Folgen seiner Politik sorgen. Und diese Folgen werden verheerend sein.

Das hat inzwischen sogar Jürgen Stark erkannt, der ehemalige Chefvolkswirt der EZB. So schrieb er am 3. Juni dieses Jahres in der FAZ:

„Der Zins hat bereits seine Signal- und Steuerfunktion verloren. Die Finanzmärkte sind durch die Zentralbankinterventionen und die gegebenen Garantien völlig verzerrt. Risiken werden nicht mehr richtig abgebildet.“

Mit anderen Worten, die Zentralbankbürokraten haben erneut eine gewaltige Spekulationsblase, eine umfassende Blasenökonomie geschaffen. Und was nach dem Platzen der Blase passieren wird, das kennen Sie ja schon aus den Jahren 2000 bis 2003 und 2007 bis 2009. Allerdings sind die Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen heute noch wesentlich größer als damals. Deshalb muss man befürchten, dass auch die unvermeidliche Anpassungs- und Bereinigungskrise heftiger ausfallen wird als damals.

Schützen Sie sich mit Gold

Schön, dass sogar ehemalige Zentralbanker das inzwischen so sehen. Allerdings wagen sie es noch immer nicht, den Gedanken konsequent zu Ende zu denken. Wenn sie das täten, müssten sie nämlich die Abschaffung des Zentralbankwesens und des untrennbar mit diesem verbundenen staatlichen Geldmonopols fordern.

Vor blutrünstigen Vampiren kann man sich angeblich mit silbernen Gewehrkugeln schützen. Vor wild gewordenen Zentralbankbürokraten schützt man sich am besten mit Gold.

DAX 10.000 entfacht Partystimmung in den Medien

Die Massenmedien feiern das Erreichen der 10.000 Punkte-Marke im DAX fast wie den Sieg der Fußball-Weltmeisterschaft. Dabei ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland verschwindend gering. Nach den frustrierenden Erfahrungen am Neuen Markt und mit der Telekom-Aktie haben zahlreiche Anleger dem Aktienmarkt für immer abgeschworen und sich scheinbar sichereren Anlageformen zugewendet. Dank Draghis Nullzinspolitik erhalten sie inzwischen aber keine Zinsen mehr. Nach Inflation und Steuern erleiden sie sogar schmerzhafte Verluste.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das Sparen die Basis jedes Wirtschaftsaufschwungs. Und aus der Sicht des Einzelnen ist es Vorsorge für Unwägbarkeiten des Lebens und für das Alter. Dank Draghi und Konsorten wird das Sparen seit einigen Jahren aber systematisch bestraft. Die Folgen dieser Politik liegen auf der Hand: Altersarmut und wirtschaftlicher Niedergang.

DAX, 2013 bis 2014
DAX 10.000: Jetzt sorgt die Spekulationsblase für euphorische Berichterstattung.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Draghi zerstört die Grundpfeiler der Marktwirtschaft

Draghis Nullzinspolitik geht auf Kosten der Zukunft. Sie belastet die große Mehrheit der Bevölkerung auf unzumutbare Weise. Das alles nur, um Großbanken zu retten, die aufgeblähte und absurd überbezahlte EU-Bürokratie zu erhalten und überschuldete Staaten vor den Folgen ihrer verantwortungslosen Schuldenpolitik zu schützen. Viel wichtiger noch: Draghi und Konsorten sind dabei, die Grundpfeiler der Marktwirtschaft zu zerstören und ein umfassendes planwirtschaftliches Wirtschaftssystem zu schaffen.

Ein Sturm der Entrüstung bleibt dennoch aus. Die Massenmedien unterstützen diese Politik, für die unsere in der DDR groß gewordene Kanzlerin den Begriff der „Alternativlosigkeit“ geprägt hat, mit dem sie jede Diskussion ersticken will. Dabei müsste doch gerade sie schon aufgrund ihrer Herkunft wissen, dass es zum Sozialismus eine sehr verlockende Alternative gibt. Und wir im Westen sollten uns daran erinnern, dass diese Alternative, die Marktwirtschaft, den großen Wohlstand breiter Schichten überhaupt erst möglich gemacht hat.

Verkaufssignale für die Aktienmärkte häufen sich

Während die Medien die Spekulationsblase an den Aktienmärkten völlig unkritisch feiern, mehren sich die Zeichen, die für ein baldiges Platzen der Blase sprechen. Der DAX hat auf die gestern beschlossenen sehr weitreichenden Maßnahmen der EZB sehr verhalten reagiert und nicht mit der von vielen erwarteten fulminanten Rally. Ein Börsenhändler kommentierte die Entscheidung der EZB mit folgenden Worten: „Draghi schießt aus vollen Rohren. Das ist mehr als die Dicke Berta. Es muss schlimm um die Euro-Zone stehen, wenn so viel Geld reingepumpt werden muss.“ Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen, ziehe aber meine Konsequenzen. In unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren haben wir bereits damit begonnen, erste Short-Positionen aufzubauen, mit denen unsere Leser von fallenden Aktienkursen profitieren.

Ganz aktuell hat ein kurzfristig orientierter Indikator, der auf dem Volatilitätsindex basiert, ein doppeltes Verkaufssignal gegeben. In meinem morgen erscheinenden Krisensicher Investieren Wochenupdate werde ich dieses Signal besprechen und darauf basierend konkrete Handlungsempfehlungen geben. Handeln Sie, bevor es zu spät ist. Testen Sie Krisensicher Investieren jetzt 30 Tage kostenlos. Sie können nur gewinnen.

Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Pfingstwochenende mit sommerlichen Temperaturen.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Ich bin sehr gespannt, was die Linkspopulisten und Neokeynesianer sagen werden, wenn diese Blase platzt. 

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Unsinnige Geschenke an die Wirtschaft durch den Staat

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

der Staat sollte sich weitestgehend aus dem wirtschaftlichen Geschehen heraushalten. Wie internationale Vergleichsstudien immer wieder belegen, entwickelt sich die Wirtschaft in den Ländern am besten, in denen der Staat sich mit Eingriffen zurückhält. Es genügt vollkommen, wenn er Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Tätigkeit festlegt und deren Einhaltung überwacht.

In Deutschland hatte der Staat dagegen schon immer die Tendenz, sich massiv in die Wirtschaft einzumischen. Dabei geht es nicht nur darum, die Standortwahl von Unternehmen zu beeinflussen. Das ist die Linie der Kommunen, die durch Bereitstellung von Grundstücken um die Ansiedlung von Unternehmen werben. Viel bedeutsamer ist die Vorgehensweise des Bundes und der Länder, welche unter Einsatz beträchtlicher Steuergelder unmittelbaren Einfluss auf wirtschaftliche Entscheidungen von Firmen nehmen wollen. Da gibt es Kredite und Zuschüsse für eine Vielzahl von Maßnahmen, da werden immer neue Fördertatbestände entdeckt und Förderprogramme aufgelegt.

Zweifel sind erlaubt, ob dadurch tatsächlich die Wirtschaft vorangebracht wird und dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden, oder ob die staatliche Förderung nur einfach abgesahnt wird.

Ursprünglich wurden nur bedürftige Unternehmen unterstützt, ...

In früheren Zeiten begnügte sich der deutsche Staat damit, notleidende Unternehmen zu retten oder vom Strukturwandel betroffene Branchen finanziell zu unterstützen. Da wurden Abermillionen von Steuergeldern für den Steinkohlebergbau, für die Werften oder für sonstige Unternehmen lockergemacht, die im internationalen Wettbewerb nicht mehr bestehen konnten. Diese Förderpolitik orientierte sich an dem haushaltsrechtlich verankerten Subsidiaritätsprinzip, wonach der Staat erst eingreifen darf, wenn sich das betreffende Unternehmen, die betreffende Branche nicht mehr aus eigener Kraft helfen kann.

...inzwischen kommen alle Unternehmen als Empfänger von Fördermitteln in Betracht

Später wurden von der staatlichen Wirtschaftspolitik dann weitergehende Ziele verfolgt. Der Staat wollte nicht mehr nur retten und helfen, sondern Arbeitsplätze schaffen, Strukturen verändern, Anreize geben. Da kamen nicht mehr nur bedürftige, sondern letztlich alle Unternehmen als Empfänger staatlicher Fördermittel in Betracht. Gerade gesunde, wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen sollten veranlasst werden, neue Arbeitsplätze zu schaffen oder sich innovativen Technologien zuzuwenden. Da war das Subsidiaritätsprinzip, das sozusagen auf die „Bedürftigkeit“ des Empfängers abstellte, natürlich im Wege. Die staatliche Förderpraxis fand Mittel und Wege, um dieses Prinzip auszuhebeln, ohne dass man sich die Mühe machte, das geltende Haushaltsrecht zu ändern.

Auch die Creme der deutschen Industrie wird großzügig  gefördert

Nunmehr wurde argumentiert, dass eine finanzielle Förderung auch bei finanzkräftigen Unternehmen zulässig sei, nämlich dann, wenn diese kein oder nur ein geringes Interesse an einer bestimmten Maßnahme hätten, diese aber im öffentlichen Interesse liege. Ein Unternehmen musste also nur behaupten, dass es an der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze oder der Einführung neuer Technologien nur ein geringes Interesse habe, schon sahen sich die staatlichen Förderinstitutionen legitimiert, der unternehmerischen Entscheidung mit Hilfe von Steuergeldern einen Schub in die erwünschte Richtung zu geben.

So kommt es, dass sich seitdem die Creme der deutschen Industrie mit Erfolg um staatliche Fördermittel bewirbt. Man würde diese und jene neue Technologie nicht einführen, jedenfalls derzeit nicht, Gewinne seien kurzfristig nicht zu erwarten. Wenn der Staat gleichwohl aus öffentlichem Interesse diese wegweisende Batterietechnologie, dieses Automobil der Zukunft, diese Energiespartechnik entwickelt haben wolle, dann möge er dies doch bitte selbst finanzieren. Bis heute gehören die bekanntesten Namen der deutschen Wirtschaft zu den Empfängern von Fördermitteln aus staatlichen Technologie- und Innovationsprogrammen, und zwar in erheblichem Umfang. Was die Unternehmen an Steuern zahlen, holen sie über die Wirtschaftsförderung wieder herein!

Der Staat sollte lieber seine überbordenden Regulierungen zurückstutzen

Ist es wirklich sinnvoll, dass der Staat finanzkräftigen Unternehmen die Entwicklung neuer Produkte oder die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze finanziert? Sollte man von im Wettbewerb stehenden Wirtschaftsbetrieben nicht erwarten dürfen, dass sie aus eigenem Antrieb expandieren und innovative Technologien einführen? Natürlich kann man den Unternehmen nicht verübeln, wenn sie an staatlichen Fördermitteln mitnehmen, was immer sie kriegen können. Viel besser wäre jedoch, wenn der Staat nicht so viel Geld zu Förderung der Wirtschaft verplempern, sondern lieber seine überbordenden Regulierungen zurückstutzen würde. Was der Wirtschaft an immer neuen Regelungen im Bereich des Steuerrechts, des Umweltschutzes, des Arbeitsrechts, des Datenschutzes und an statistischen Pflichten aufgebürdet wird, ist völlig überdimensioniert und kaum noch zu bewältigen.

Fände hier ein Umdenken statt, würden Steuergelder gespart und die Unternehmen könnten sich verstärkt ihrem Kerngeschäft zuwenden, nämlich gute Produkte herzustellen und damit gutes Geld zu verdienen. Von diesem idealen Zustand, liebe Leserinnen und Leser, träumt weiterhin
 
Ihr

Gotthilf Steuerzahler