Goldpreis fällt auf 1.250 $ pro Unze- 30.05.2014

Goldpreis fällt auf 1.250 $ pro Unze

ADX-Index korrekt – leider in die falsche Richtung

Liebe Leser,

vorige Woche habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass der ADX-Index des Goldpreises einen Extremwert erreicht habe und damit eine größere Kursbewegung signalisiere. Außerdem nannte ich Ihnen die Gründe, warum ich mit einer Kursbewegung nach oben rechnete. Teil 1 dieser Prognose hat sich mittlerweile als richtig erwiesen, Teil 2 hingegen als falsch.

Tatsächlich hat der Goldpreis inzwischen nämlich eine größere Kursbewegung von immerhin 3,5% innerhalb von drei Tagen vollzogen. Allerdings war es keine Aufwärtsbewegung, wie von mir erwartet, sondern ein Kursrückgang. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie dieser Kursrückgang im größeren Bild interpretiert werden muss.

Verantwortungslose Politik macht Goldbesitz unverzichtbar

Aus fundamentaler Sicht hat sich für Gold natürlich nichts zum Schlechteren gewendet, im Gegenteil. Die kurzsichtige und verantwortungslose Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre wird in großem Stil fortgesetzt. So hat EZB-Chef Draghi gerade erst eine weitere geldpolitische Lockerung seiner ohnehin schon seit Jahren ultra-expansiven Geldpolitik in Aussicht gestellt. Damit sorgt er dafür, dass auch europäische Regierungen weiterhin ungestraft über ihre Verhältnisse leben können. Und maroden Großbanken und bankrotten Staaten wird auf Kosten der Steuerzahler die Konkursverschleppung ermöglicht und erlaubt.

Nichts deutet gegenwärtig darauf hin, dass sich an dieser Politik etwas ändern wird – jedenfalls nicht freiwillig. Deshalb ist Gold als strategische Versicherung gegen die früher oder später eintretenden verheerenden Folgen dieser Politik unverzichtbar.

Diese strategische Positionierung ist allerdings völlig unabhängig davon zu sehen, ob der Goldpreis steigt oder fällt. Sie ist in Zeiten einer höchst riskanten und experimentellen Geldpolitik, die allen traditionellen Erkenntnissen der Geldtheorie ebenso widerspricht wie den bisherigen Erfahrungen mit dem Drucken von Geld schlicht und einfach ein Muss. Sie ist ein notwendiger Depotbestandteil für jeden vorausschauend und verantwortungsvoll handelnden Anleger, der sein finanzielles Überleben auch für den Fall von Bankenpleiten und Staatsbankrotten sicherstellen möchte.

Charttechnisch zurück im Niemandsland

Wie aber steht es nach dem jüngsten Kursrückgang mit den kurz- und mittelfristigen Aussichten für Gold? Zur Beantwortung dieser Frage werfen Sie einen Blick auf den Chart, um zu sehen, wie sich das Bild verändert hat.

Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, ADX-Index, 2013 bis 2014
Das kurzfristige technische Bild hat einen Rückschlag erlitten, die Phase der Bodenbildung setzt sich fort.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Wie Sie sehen, ist der Goldpreis unter die blau eingezeichnete Unterstützungslinie gefallen und damit auch unter das Zwischentief der vergangenen Wochen. Dieses Zwischentief befindet sich bei 1.268 $. Gestern erreichte der Goldpreis ein Tagestief von 1.251 $, also 1,3% tiefer.

Ob es sich dabei um eine Impulsbewegung handelt, die den Auftakt für weitere Kursrückgänge bildet, lässt sich heute noch nicht sagen. Denn die Unterstützungszone, deren oberen Bereich der Goldpreis in den vergangenen Wochen mehrmals getestet hat, ist bei etwa 1.250 $ am massivsten. Zusätzlich verläuft hier die 62%-Fibonacci-Unterstützung. Noch ist charttechnisch gesehen also nichts Entscheidendes passiert.

Wie Sie sehen, ist der Goldpreis unter die blau eingezeichnete Unterstützungslinie gefallen und damit auch unter das Zwischentief der vergangenen Wochen. Dieses Zwischentief befindet sich bei 1.268 $. Gestern erreichte der Goldpreis ein Tagestief von 1.251 $, also 1,3% tiefer.

Ob es sich dabei um eine Impulsbewegung handelt, die den Auftakt für weitere Kursrückgänge bildet, lässt sich heute noch nicht sagen. Denn die Unterstützungszone, deren oberen Bereich der Goldpreis in den vergangenen Wochen mehrmals getestet hat, ist bei etwa 1.250 $ am massivsten. Zusätzlich verläuft hier die 62%-Fibonacci-Unterstützung. Noch ist charttechnisch gesehen also nichts Entscheidendes passiert.

Bodenformation weiterhin intakt

Die nächste Unterstützungslinie verläuft bei knapp 1.200 $, also rund 4% unter dem aktuellen Kursniveau. Erst mit einem Ausbruch unter diese sehr wichtige Linie würde sich das charttechnische Bild drastisch eintrüben. Durch den jüngsten Kursrückgang hat lediglich das kurzfristig sehr bullishe Chartbild, das sich seit Anfang des Jahres schrittweise entwickelt hatte, einen herben Rückschlag erlitten. Das große Bild einer mächtigen Bodenformation, die als Sprungbrett der nächsten zyklischen Hausse dient, bleibt davon aber unberührt.

Werfen Sie die Flinte also nicht ins Korn und halten Sie Ihre Goldinvestments. Wer noch nicht investiert ist, sollte jetzt aktiv werden. Eine günstigere Gelegenheit wird sich wahrscheinlich nicht mehr ergeben. Welche Gold-Investments ich bevorzuge, lesen Sie in meiner Börsenpublikation Krisensicher Investieren, die ich Ihnen wärmstens ans Herz lege. Am Dienstag dieser Woche ist gerade die Juni-Ausgabe erschienen. Neben den Edelmetallinvestments habe ich eine interessante Short-Spekulation für Sie parat, die Sie vermutlich in Erstaunen versetzen wird und mit der Sie von den bald wieder fallenden Aktienkursen profitieren werden.
Schützen und mehren Sie Ihr Vermögen und testen Sie noch heute KRISENSICHER INVESTIEREN 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Das Risiko an den Aktienmärkten ist inzwischen sogar größer als im Jahr 2007! Das hat uns aber nicht davon abgehalten, in den vergangenen Wochen mit Gazprom 25% zu verdienen.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Wenn die öffentliche Hand Unternehmer spielt

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

der Staat sollte sich darauf beschränken, öffentliche Güter bereitzustellen, also zum Beispiel durch die Polizei für die Sicherheit seiner Staatsbürger sorgen. Wenn Güter und Dienstleitungen aber auf dem freien Markt angeboten werden, sollte sich der Staat aus dem Wirtschaftsgeschehen heraushalten und nicht selbst als Anbieter auftreten.

In der Staatpraxis lässt sich aber feststellen, dass sich die öffentliche Hand ganz gerne als Unternehmer betätigt. Unternehmerische Aktivitäten von Bund, Ländern und Gemeinden auf funktionierenden Märkten sind aber in zweifacher Hinsicht schädlich: Zum einen werden für solche Betätigungen Steuergelder eingesetzt, die dafür nicht bestimmt sind. Zum andern handelt es sich um Eingriffe in das Marktgeschehen, um Marktverzerrungen zum Nachteil der privatwirtschaftlichen Anbieter.

Wie weit sich öffentliche Stellen bei ihren Aktivitäten vergaloppieren können, zeigt der nachfolgende kuriose Fall.

Vor kurzem konnte man in den Medien von eine städtischen Bäder-GmbH lesen, die sich nicht damit begnügte, die öffentlichen Hallen- und Freibäder der betreffenden norddeutschen Großstadt zu betreiben. Vielmehr gehörten zu dem Portfolio der Bäder-GmbH auch Saunen, Solarien und ein Fitnessstudio. Ferner bot sie verschiedene Sportkurse an, darunter auch Segelkurse. Die städtische Bäder-GmbH schreibt seit Jahren Verluste, wie andere Betreiber kommunaler Bäder auch. Ihre Erträge von mehr als 12 Millionen Euro stammen zu einem großen Teil aus Finanzhilfen der Stadt, die damit die Liquidität der GmbH sichern und Verluste ausgleichen will.

Solarien und Fitnessstudios in staatlicher Hand?

Dass Kommunen öffentliche Schwimmbäder bezuschussen, wird mit ihrem Auftrag zur Förderung der Volksgesundheit und des Sports begründet. Das kann man mit einigen Einschränkungen durchaus akzeptieren. Es sollen bewusst keine kostendeckenden Eintrittsgelder erhoben werden, um möglichst vielen Menschen einen Anreiz zum Besuch der Schwimmbäder zu geben. Aber lässt sich mit dem Hinweis auf Volksgesundheit und Sport auch der Betrieb von Solarien und Fitnessstudios begründen? Sicherlich nicht! Schließlich gibt es in Großstädten eine ganze Reihe von private Solarien und Fitnessstudios, deren Angebote auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel erschwinglich sind. Ähnliches gilt für Segelkurse, die ebenfalls nicht von der öffentlichen Hand angeboten werden dürften! Hinzu kommt Folgendes: Während die Leistungen der Bäder-GmbH finanzielle Unterstützung aus Steuergeldern benötigen, zahlen die privat betriebenen Solarien und Fitnessstudios brav ihre Steuern in die öffentlichen Kassen ein!

Im Bereich des Bundes und in einigen Ländern ist gesetzlich vorgeschrieben, dass eine unternehmerische Betätigung der öffentlichen Hand nur innerhalb enger Grenzen zulässig ist. Insbesondere muss zunächst geprüft werden, ob die betreffenden Leistungen nicht ebenso gut oder sogar besser von privaten Anbietern erbracht werden können! Das ist der richtige Ansatz. Allerdings gelten diese Regelungen noch längst nicht in allen Bundesländern, an dieser Stelle besteht noch Handlungsbedarf. Im Übrigen kämpft seit vielen Jahren auch die EU-Kommission gegen wettbewerbsverzerrende Aktivitäten der öffentlichen Hand, jedenfalls soweit diese den zwischenstaatlichen Handel beeinträchtigen können. Wie man sieht, ist nicht alles schlecht, was die Brüsseler Bürokratie anpackt!

Unternehmerische Aktivitäten der öffentlichen Hand enden oft in Skandalen

Im nationalen Rahmen ist es in mehreren Bundesländern und bei mehreren Kommunen vorgekommen, dass sich eine unternehmerische Betätigung zu einem politischen Skandal entwickelte. Zum Beispiel wenn ein großes Hotel oder ein Erlebnispark errichtet wurden, die aber von der zahlenden Kundschaft nicht angenommen wurden. So entstanden wiederholt enorme Verluste, die von den Verantwortlichen zunächst geleugnet oder vertuscht wurden. Waren die Fehlschläge irgendwann nicht mehr zu übersehen, wachte schließlich auch die jeweilige Opposition auf und forderte Konsequenzen.

Dazu kam es meistens nicht, entsprechende Vorstöße wurden von den Regierenden und den sie stützenden Parteien abgeschmettert. Aber es blieb doch etwas hängen, der Ruf war ramponiert. Mehrfach gab es dann bei der nächsten Wahl einen Machtwechsel, da das Wahlvolk sich auf Dauer nicht von den Beschönigungen und Beschwichtigungen der Regierenden abspeisen ließ. Die Demokratie hatte funktioniert. Für die entstandenen finanziellen Schäden fühlte sich natürlich niemand verantwortlich, sie waren, wie könnte es anders sein, vom geplagten Steuerzahler zu tragen.

Dass unsinnige Aktivitäten der Politik in Zukunft gestoppt werden, bevor ein finanzieller Schaden entstanden ist, das wünscht sich, liebe Leserinnen und Leser, mit Nachdruck

 
Ihr

Gotthilf Steuerzahler