Gold: Die Feder ist gespannt wie selten zuvor- 23.05.2014

Gold: Die Feder ist gespannt wie selten zuvor

Der Ausbruch nach oben kündigt sich an

Liebe Leser,

die Bodenbildung des Goldpreises dauert inzwischen schon fast ein Jahr, und das Hoch des Jahres 2011 liegt bereits drei Jahre zurück – eine lange Leidenszeit für jeden Goldbullen. Das gilt natürlich auch für mich. Zwar hatte ich meine Leser in 2011 auf eine größere Korrektur des Goldpreises vorbereitet. Das Ausmaß und die Dauer der seither laufenden zyklischen Baisse haben mich dann aber doch überrascht und auf dem falschen Fuß erwischt. Vor allem aufgrund der extrem verantwortungslosen und riskanten Geld- und Staatsschuldenpolitik, die seit 2008 nahezu weltweit verfolgt wird, hatte ich mit einer erheblich sanfteren Korrektur gerechnet.

Zwar habe ich seit Beginn der langfristigen Hausse zur Jahrtausendwende immer wieder einmal auf die Ereignisse der 70er Jahre hingewiesen. Damals wurde die langfristige Goldhausse trotz der für Gold anhaltend positiven makroökonomischen Rahmenbedingungen von einer heftigen zyklischen Baisse unterbrochen. In deren Verlauf halbierte sich der Goldpreis fast, bevor er sich anschließend von 100 Dollar pro Unze auf in der Spitze über 800 Dollar mehr als verachtfachte.

Schmerzensgeld für Goldanleger

Ich war also durchaus vorgewarnt und auf heftige zwischenzeitliche Kursrückgänge vorbereitet. Dennoch macht es natürlich keinen Spaß, eine solche Phase durchzustehen. Aber das Leben eines Börsianers besteht eben nicht nur aus Spaß. Nicht umsonst prägte der als Autor extrem erfolgreiche André Kostolany einst das Bonmot, an der Börse werde Schmerzensgeld verdient.

Ich bin davon überzeugt, dass die zyklische Goldbaisse, die 2011 begonnen hat, mit der Baisse des Jahres 1976 zu vergleichen ist. Damals markierte der Kursrückgang in etwa die Halbzeit der langfristigen Goldhausse. Etwas Ähnliches verspreche ich mir auch von der aktuellen Baisse. Folglich rechne ich in den kommenden Jahren mit einer stattlichen Schmerzensgeldzahlung an diejenigen Goldanleger, die noch nicht die Flinte ins Korn geworfen und aufgegeben haben. Der seit vielen Monaten vorherrschende sehr große Pessimismus der Goldanleger, der in den Sentimentindikatoren sichtbar wird, lässt allerdings vermuten, dass diese Gruppe nicht mehr allzu groß sein dürfte.

Wie auch immer dem sei, als Leser dieses Textes gehören Sie wahrscheinlich dem kleinen Häuflein Unverdrossener an, die der Propaganda der Gelddrucker nicht auf den Leim gegangen sind. Schließlich lassen sowohl die Geldtheorie als auch die Finanzgeschichte keinen Zweifel daran, dass der eingeschlagene geld- und staatsschuldenpolitische Weg das Finanzsystem in die Katastrophe führt – was die Anhänger des Gelddruckmaschinenkults derzeit aber nicht anficht. Sie werden wie üblich auf die harte Weise lernen müssen, dass Gelddrucken keinen Wohlstand schafft, sondern ganz im Gegenteil vernichtet.

ADX-Index signalisiert eine große Kursbewegung

Im Rahmen seiner fast einjährigen Bodenbildung ist der Goldpreis in den vergangenen acht Wochen in eine geradezu einschläfernde Seitwärtsbewegung übergegangenen. Seither mäandert er in einer sehr engen Spanne von nur 4%, wodurch das ohnehin längst weitgehend geschwundene Interesse an Gold weiter zurück gegangen ist.

Diese deutliche Verringerung der Schwankungsbreite wird durch den ADX-Index (Average Directional Movement Index) besonders gut sichtbar gemacht, den Sie im unteren Teil des folgenden Charts sehen. Der ADX ist ein Indikator, der die Stärke eines Trends misst. Je niedriger der ADX notiert, desto ausgeprägter ist die trendlose Phase des untersuchten Marktes. Nun wechseln sich an den Finanzmärkten Phasen ausgeprägter Trends und trendlose Phase bekanntlich ab. Deshalb folgt auf sehr niedrige Werte des ADX gewöhnlich bald eine starke Kursbewegung.

Goldpreis pro Unze in $, ADX-Indikator, 2011 bis 2014
Die Feder des ADX ist gespannt wie selten zuvor und kündigt eine große Kursbewegung an.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Prinzipiell kann diese Kursbewegung sowohl nach oben als auch nach unten zeigen. Diesbezüglich lässt der ADX keine Prognose zu. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass es gewöhnlich mit den Kursen nach oben geht, wenn ein niedriger ADX-Wert im Rahmen einer langen Seitwärtsbewegung erreicht wird. Wie Sie auf dem Chart sehen, ist genau das zurzeit der Fall. Damit ist die Feder für den Goldpreis so stark gespannt wir selten zuvor. Ich gehe davon aus, dass sich diese Energie schon bald in Form eines ausgeprägten Goldpreisanstiegs entladen wird.

Prinzipiell kann diese Kursbewegung sowohl nach oben als auch nach unten zeigen. Diesbezüglich lässt der ADX keine Prognose zu. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass es gewöhnlich mit den Kursen nach oben geht, wenn ein niedriger ADX-Wert im Rahmen einer langen Seitwärtsbewegung erreicht wird. Wie Sie auf dem Chart sehen, ist genau das zurzeit der Fall. Damit ist die Feder für den Goldpreis so stark gespannt wir selten zuvor. Ich gehe davon aus, dass sich diese Energie schon bald in Form eines ausgeprägten Goldpreisanstiegs entladen wird.

Werfen Sie die Flinte also nicht ins Korn und halten Sie Ihre Goldinvestments. Wer noch nicht investiert ist, sollte jetzt aktiv werden. Eine günstigere Gelegenheit wird sich wahrscheinlich nicht mehr ergeben. Welche Gold-Investments ich bevorzuge, lesen Sie in meiner Börsenpublikation Krisensicher Investieren, die ich Ihnen wärmstens ans Herz lege. Nächsten Dienstag erscheint bereits die Juni-Ausgabe. Neben den Edelmetallinvestments habe ich eine interessante Short-Spekulation für Sie parat, die Sie vermutlich in Erstaunen versetzen wird und mit der Sie von den bald wieder fallenden Aktienkursen profitieren werden.
Schützen und mehren Sie Ihr Vermögen und testen Sie noch heute KRISENSICHER INVESTIEREN 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Der Verlauf der 200-Tage-Durchschnittslinie signalisiert ebenfalls den Beginn der nächsten zyklischen Goldhausse.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Wenn Fußballspieler dem Finanzamt davonlaufen

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

der deutsche Staat tut eine Menge, um seinen Finanzbedarf sicherzustellen. Er hat eine ganze Reihe von Steuergesetzen erlassen, um vom Fleiß und von der Kreativität seiner Bürger zu profitieren. Ferner hat er sich eine zupackende Finanzverwaltung geschaffen, welche die Steuern einzutreiben hat und dafür mit umfassenden Befugnissen ausgestattet wurde.
Gelegentlich zeigt sich jedoch überdeutlich, dass es sich bei den Finanzämtern im Grunde um schwerfällige, altmodische Behörden handelt, welche auf schnelle Veränderungen nicht eingestellt sind. Die nachfolgende Geschichte, welche vor kurzem durch die Presse ging, finde ich deshalb so kurios, weil hier eine Gruppe von Steuerzahlern ohne eigenes Dazutun von den Schwächen der Finanzverwaltung profitieren konnte.

Der niedersächsische Rechnungshof hat vor einiger Zeit festgestellt, dass die Finanzämter mit der Besteuerung von Fußballprofis gewisse Probleme haben. Fußballspieler der ersten Bundesliga gehören zu den Spitzenverdienern in diesem Lande. Das gilt sogar für Reservespieler, die kaum ein Fußballfreund kennt.

Top-Spieler erzielen nicht selten Einkünfte von mehreren Millionen Euro im Jahr. Gleichwohl kümmerten sich die Finanzämter nicht sonderlich um diese großen Steuerfälle, sondern ließen die Fußballprofis nach den Feststellungen des Rechnungshofs weitgehend in Ruhe.

Finanzämter kamen mit häufigem Ortswechsel der Kicker nicht klar

Da fragt man sich als normaler Steuerzahler natürlich, wie es dazu kommen konnte. Denn die sog. Einkunftsmillionäre, die jährlich mehr als 500.000 Euro verdienen, werden normalerweise von den Finanzämtern besonders intensiv überwacht. Sie unterliegen u.a. der Prüfung durch die Großbetriebsprüfung. Damit man als Einkunftsmillionär geführt wird, muss allerdings zunächst eine entsprechende Einstufung stattfinden. Daran fehlte es häufig bei den Fußballprofis. Die Finanzämter bekamen vielfach die rasante Gehaltsentwicklung der Spitzenkicker nicht mit und stuften sie demnach auch jahrelang nicht als Einkunftsmillionäre ein. Überdies ist im Profifußball ein häufiger Vereins- und damit auch Ortswechsel üblich. Jeder Wechsel des Wohnortes begründet wiederum die Zuständigkeit eines anderen Finanzamtes, was die steuerliche Bearbeitung nicht gerade beschleunigt. Viele Spieler wechseln überdies nach einiger Zeit aus der Bundesliga ins Ausland. Dies betrifft vor allem ausländische Profis, die zum Ende ihrer Karriere häufig in die heimische Liga zurückkehren. Die Finanzämter, die solche Entwicklungen zum Teil erst mit großer Verspätung erfuhren, mussten in solchen Fällen ihre Steuerforderungen vielfach in den Wind schreiben.

Finanzämter sind auf schnelle Veränderungen nicht eingestellt

Vielleicht kann man als geplagter Steuerzahler eine gewisse Schadenfreude nicht unterdrücken, wenn es der Finanzverwaltung durch eigenes Versagen nicht gelingt, die Millionäre in kurzen Hosen zur Kasse zu bitten. Kraft Tradition sind die Finanzämter noch viel zu sehr auf den ortsfesten Gewerbetrieb und den sesshaften Steuerpflichtigen fixiert, bei denen es keine großen Veränderungen gibt. Auf sprunghafte Einkommensentwicklungen, häufige Ortswechsel, vielleicht sogar zwischen In- und Ausland, sind die Abläufe in der Finanzverwaltung nicht ausgerichtet.

Andererseits sollten wir Steuerzahler uns nicht zu sehr freuen, wenn es einigen Betroffenen gelingt, ohne Verstoß gegen steuerliche Pflichten durch die Maschen der Finanzverwaltung zu schlüpfen. Umso mehr erhöht sich der Druck der Finanzämter auf diejenigen, die sich dem Zugriff der Steuer nicht so leicht entziehen können.

Der Staat unterstützt den reichen Fußballsport

Im Übrigen steht der Staat, wenn er denn seine Steuern eingetrieben hat, dem Fußballsport durchaus wohlgesonnen gegenüber. Er schickt Hundertschaften von Polizisten in die Stadien der Fußballbundesliga, obwohl die Vereine dort selbst und auf eigene Kosten für Ordnung sorgen müssten. Er finanziert auch schon mal den Bau oder die Renovierung von Fußballstadien mit Steuergeldern, wenn bedeutende Sportereignisse anstehen oder ein Verein finanziell in der Krise steckt. Oder, was zurzeit für Diskussionen in Nordrhein-Westfalen sorgt, das Land beteiligt sich mit Millionen von Steuergeldern an der Errichtung des Fußballmuseums des Deutschen Fußballbundes in Dortmund. Das muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen: Das hochverschuldete NRW sponsert den schwerreichen Deutschen Fußballbund!

War da nicht was mit fehlenden Kitas und sanierungsbedürftigen Straßen und Brücken? Scheint wohl doch nicht so dringlich zu sein, sagt voller Empörung

 
Ihr

Gotthilf Steuerzahler

 

 

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