DAX, NASDAQ und Nikkei 225 - Perfekte Trendwende an den wichtigsten Aktienmärkten- 16.05.2014

DAX, NASDAQ und Nikkei 225 - Perfekte Trendwende an den wichtigsten Aktienmärkten

Phase der Topbildung leitet die Baisse ein – Stellen Sie sich auf fallende Kurse ein

Liebe Leser,

am Donnerstagvormittag dieser Woche stieg der DAX auf 9.810 Punkte und erreichte damit ein neues Allzeithoch. Die Freude der Bullen währte allerdings nicht lange, denn der Index legte kurz darauf den Rückwärtsgang ein und beendete den Tag sogar im Minus. Charttechnisch zeigt der DAX jetzt ein wohl geformtes potenzielles Doppeltop, dessen zweiter Hochpunkt gerade einmal 16 Punkte oder 0,16% über dem bisherigen Hoch liegt, das im Januar dieses Jahres geformt wurde. Aus technischer Sicht war die am Donnerstag vollzogene Trendwende geradezu perfekt, um das Ende der Hausse einzuleiten, die im März 2009 begonnen hat.

Der Weltleitindex S&P 500 stieg bereits zwei Tage zuvor, also am Dienstag dieser Woche, auf ein Allzeithoch von 1.902 Punkten. Auch hier war die Freude der Bullen von ähnlich kurzer Dauer, und das alte Hoch wurde ebenfalls nur marginal, das heißt um 5 Punkte oder 0,26%, überschritten.

Bereits Anfang März erreichte der NASDAQ Composite Index sein Jahreshoch von 4.372 Punkten. Aktuell notiert er 7,5% tiefer, und auf dem Chart zeigt sich ein geradezu lehrbuchartiges Bild einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation.

Schließlich stieg der japanische Nikkei 225 Index noch früher, nämlich Ende Dezember 2013, auf sein zyklisches Hoch. Mit 16.320 Zählern übertraf er sein bereits vor einem Jahr markiertes Zwischenhoch gerade einmal um 2,4%. Er notiert im Moment bereits 13% tiefer, und auch sein Chart zeigt eine ausgeprägte potenzielle Topformation.

DAX, S&P 500, NASDAQ Composite, Nikkei Index, 2013 bis 2014
Drei dieser vier wichtigen Indizes zeigen bereits deutliche Topformationen.
Quelle: Quelle: StockCharts.com

Prozess der Topbildung ist bereits in vollem Gange – Die Tage der Hausse sind gezählt

Das Ende einer Aktienhausse ist gewöhnlich kein Ereignis, sondern ein Prozess. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – beispielsweise die spektakulären Crashs der Jahre 1929 und 1987 – durchlaufen die Aktienmärkte am Ende einer Hausse eine relativ langwierige Phase der Topbildung.

Diese Phase dauert gewöhnlich mehrere Monate, und die Kurse bewegen sich dabei in einer Spanne von etwa 10%. DAX, NASDAQ Composite und Nikkei Index erfüllen diese beiden Bedingungen bereits. Der S&P 500 müsste dazu noch knapp 7% fallen. Dann würde auch er eine ähnlich klare Topformation bilden wie sie bei diesem interessanten und wichtigen Index-Trio bereits klar erkennbar ist.

Die im Moment vorhandene Divergenz zwischen dem Verlauf des S&P 500 und den drei anderen genannten Indizes ist übrigens durchaus charakteristisch für die Phase der Topbildung. Verschiedene Indizes, Sektoren und Einzelaktien erreichen ihre jeweiligen Hochpunkte nicht alle zur gleichen Zeit, sondern nacheinander. Die einen etwas früher, und die andern etwas später als der Weltleitindex. Letzterer zeigt sich aber gewöhnlich eher träge, weil er von konservativen Blue Chips dominiert wird. Deshalb gehört er häufig zu den letzten Indizes, die eine zyklische Trendwende vollziehen. Dasselbe Muster zeigt sich übrigens auch innerhalb Deutschlands, wo der MDAX zurzeit rund 4% unter seinem im Januar erreichten Hoch notiert.

Diese 3 Punkte vervollständigen das extrem bearishe Gesamtbild

1) Die Hausse, die im März 2009 begonnen hat, ist inzwischen fünf Jahre alt. Damit gehört sie zu den längsten zyklische Haussen im Rahmen langfristiger Abwärtstrends. Nur die Hausse von 2003 bis 2007 war mit 63 Monaten noch etwas länger. Im Durchschnitt dauern solche Bullenmärkte übrigens nur 26 Monate, und die Kursgewinne belaufen sich auf 85% gemessen am S&P 500. Die aktuelle Hausse hat diese Marken weit hinter sich gelassen. Sie befindet sich also längst im Greisenalter.

2) Gleichzeitig sind die Aktienmärkte fundamental drastisch überbewertet. Und nahezu alle Sentiment- und Risikoindikatoren zeigen euphorisches beziehungsweise extrem sorgloses Anlegerverhalten.

3) Hinzu kommt die geldpolitische Wende in den USA, die bereits Ende vorigen Jahres eingeleitet wurde. Deren drastisch unterschätzte Bedeutung, die Sie unbedingt kennen sollten, habe ich ausführlich in der Mai-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren analysiert.

Die in meinem heutigen Artikel thematisierten wohlproportionierten Topformationen wichtiger Indizes weltweit passen perfekt zu diesem extrem bearishen Gesamtbild. Sie entstehen typischerweise in der Endphase einer Hausse und signalisieren den baldigen Beginn der nächsten Baisse. Eine durchschnittliche Baisse dauert übrigens 19 Monate, und der Kursrückgang beträgt im Durchschnitt 39%.

Handeln Sie jetzt bevor es zu spät ist

Es ist also höchste Zeit, sich schon jetzt richtig zu positionieren, denn es könnte schon bald zu spät sein. Fordern Sie also noch heute Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos zum Testen an, und erfahren Sie, wie Sie sich, Ihre Familie und Ihr Vermögen vor dem Zusammenbruch des Kartenhauses schützen. Fallende Kurse sind keine Katastrophe. Wenn Sie darauf vorbereitet sind, können Sie mit ihnen sogar Geld verdienen. Entsprechende Empfehlungen finden Sie in Krisensicher Investieren.

Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Wochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Die Argumente für eine gerade vollzogene Trendwende des Euro habe ich in meinem Krisensicher Investieren Wochenupdate vom 10. Mai 2014 dargelegt. Nur als Leser von Krisensicher Investieren erfahren Sie, mit welchen Investments Sie von der Trendwende des Euro profitieren. Diese Trendwende spricht übrigens ebenfalls für eine Baisse an den Aktienmärkten.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Staatliche Hochschulen zahlen Wucherpreise für Fachzeitschriften

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

können Sie sich vorstellen, dass jemand mit hohem Aufwand ein wertvolles Produkt herstellt, es anschließend verschenkt, um es dann für viel Geld von dem Beschenkten wieder zurückzukaufen? Und das nicht nur einmal, sondern immer wieder, jahrelang. Sie haben recht, solch ein Verhalten kann man sich nicht vorstellen, so dumm kann doch niemand sein.

Aber halt, in unserem aus Steuergeldern finanzierten Wissenschaftssystem läuft genau so ein Mechanismus ab: Man erstellt Texte, gibt sie umsonst an einen Verlag, von dem man sie dann für teures Geld in gedruckter Form wieder zurückkauft. Da steht natürlich die Frage im Raum, wie sich solch ein absurdes Verhalten entwickeln konnte. 

In den staatlichen Hochschulen forschen Tausende von Wissenschaftlern, von denen erwartet wird, dass sie die Ergebnisse ihrer Forschungstätigkeit veröffentlichen. Der Druck zum Publizieren ist groß, denn von den Veröffentlichungen hängt in der Wissenschaft der berufliche Erfolg – Karriere, Status, Einkommen – in hohem Maße ab.

Die Wissenschaftler schreiben also Aufsätze, schicken die Texte an eine renommierte Fachzeitschrift und hoffen, dass ihre Forschungsergebnisse möglichst bald veröffentlicht werden. Für ihre Manuskripte erhalten die Wissenschaftler nicht etwa ein Honorar, sondern müssen froh sein, wenn nicht noch einen Druckkostenzuschuss bezahlen müssen. Der Wissenschaftsverlag lässt die Qualität der eingereichten Manuskripte prüfen, und zwar von anderen Hochschulbediensteten, die für ihre Begutachtung ebenfalls kein Honorar erhalten. Eine Überarbeitung durch Verlagslektoren findet kaum noch statt, die Manuskripte müssen druckfertig eingesandt werden.

Fachzeitschriften kosten so viel wie ein Kleinwagen

Und dann druckt der Verlag die Texte und versendet sie an die Abonnenten der Fachzeitschriften. Das sind die Hochschulbibliotheken, die für viel Geld das erwerben, was ihre eigenen Wissenschaftler verfasst haben. Mit anderen Worten: Die Wissenschaftsverlage lassen sich das Drucken und Vertreiben ihrer Fachzeitschriften fürstlich bezahlen, obwohl sie dem Produkt kaum etwas Wertsteigerndes hinzufügen.

In den letzten Jahren hat überdies eine Preisexplosion im Bereich der wissenschaftlichen Zeitschriften stattgefunden. Die großen Wissenschaftsverlage haben erkannt, dass sie auf eine Goldader gestoßen sind und drehen deshalb gnadenlos an der Preisschraube. Bei vielen wissenschaftlichen Zeitschriften sind inzwischen Preissteigerungen von jährlich zehn Prozent üblich geworden. Bei einigen Zeitschriften aus dem Bereich der Naturwissenschaften könnte man sich für die Kosten eines Jahresabonnements einen schönen Kleinwagen kaufen. Die Hochschulbibliotheken reagieren auf diese Preisexplosion, indem sie weniger nachgefragte Zeitschriften abbestellen, um sich die teuren überhaupt noch leisten zu können. Inzwischen geht schon mehr als die Hälfte der Bibliotheksetats in die Beschaffung von Zeitschriften. Dem Vernehmen nach sollen die großen Verlage, die den Markt der wissenschaftlichen Zeitschriften beherrschen, traumhafte Umsatzrenditen erzielen.

Hochschulen sollten auf elektronische Zeitschriften ausweichen

Da fragt man sich doch, warum es sich die staatlichen Hochschulen seit Jahren gefallen lassen, dass sie beim Bezug von wissenschaftlichen Zeitschriften finanziell so über den Tisch gezogen werden, für Inhalte, die sie selbst geliefert haben. Nun, in den letzten Jahren hat sich Widerstand im Wissenschaftssystem formiert, ohne dass sich allerdings bisher viel geändert hat. Unter der Überschrift „Open Access“ gibt es Bestrebungen, wissenschaftliche Texte über das Internet zu verbreiten, ganz ohne Verlage. Leider haben sich elektronische Zeitschriften, die von den Wissenschaftlern selbst verantwortet werden, bisher nur in geringem Umfang durchgesetzt. Es fehlt vielfach an der technischen Infrastruktur, die von den Hochschulen bereitgestellt werden müsste. Auch dauert es lange, bis sich eine elektronische Zeitschrift in der Fachwelt durchsetzt und ein ähnliches Prestige genießt wie die traditionsreichen gedruckten Zeitschriften.

Da ist es für die Wissenschaftler doch viel bequemer, ihre Manuskripte weiterhin bei den renommierten Wissenschaftsverlagen einzureichen und sich wegen der Kostenexplosion im Bibliotheksbereich keine Gedanken zu machen. Deshalb, liebe Leserinnen und Leser, wird es noch lange dauern, bis die goldenen Zeiten bei den Wissenschaftsverlagen vorbei sind. Einstweilen genießen sie unverändert ihre Traum-Renditen, dank der Trägheit des Wissenschaftssystems und mit Hilfe unserer Steuergelder, sagt bekümmert

Ihr

Gotthilf Steuerzahler