4 Rezessionsindikatoren, die dafür sprechen, dass sich die US-Wirtschaft auf dem Weg in die Rezession befindet- 02.05.2014

4 Rezessionsindikatoren, die dafür sprechen, dass sich die US-Wirtschaft auf dem Weg in die Rezession befindet

Stagnation oder sogar leichter Rückgang im ersten Quartal

Liebe Leser,

ich wiederhole mich nur ungern, aber in diesen Zeiten finde ich es immens wichtig, dass Sie erkennen, welche Show uns die US-Ökonomen gerade liefern.  Denn obwohl mehrere bewährte Kennzahlen für eine Rezession sprechen, halten die Wirtschaftsexperten an ihrem einseitig positiven Stimmungsbild fest. Schon im letzten Claus Vogt Marktkommentar wies ich Sie ja auf das aus meiner Sicht recht erstaunliche Ergebnis einer von Bloomberg durchgeführten aktuellen Ökonomen-Befragung hin: Unter den 67 Teilnehmern der Umfrage befand sich kein Einziger, der in diesem Jahr den Beginn einer Rezession in den USA für möglich hält. Kein Einziger. Es ist unglaublich. Denn die Fakten sprechen eine andere Sprache.

Rezessionsindikator 1: Schwaches US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal

Am Mittwoch dieser Woche erfolgte die Veröffentlichung der ersten offiziellen Schätzung des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal dieses Jahres. Mit gerade einmal 0,1% fiel das BIP-Wachstum (Bruttoinlandsprodukt) verschwindend gering und überaus enttäuschend aus. Die befragten Ökonomen rieben sich verwundert die Augen. Immerhin hatten sie im Vorfeld der Veröffentlichung noch mit einem Plus von 1,2% gerechnet, nachdem sie Anfang des Jahres sogar auf 3% getippt hatten. Natürlich werden als Erklärung dieser enttäuschenden Entwicklung nicht die negativen Wirkungen der unkonventionellen Geldpolitik herangezogen, sondern der in Teilen der USA sehr kalte Winter.

Doch es kommt noch schlimmer: Am Donnerstag wurde mit den US-Bauausgaben im März eine weitere überaus schwache makroökonomische Zahl veröffentlicht. Sie liegt deutlich unter der Schätzung, die für die Berechnung des BIP verwendet wurde. Das lässt darauf schließen, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal noch nicht einmal um 0,1% gewachsen, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar leicht geschrumpft ist.

Diese traurige Entwicklung hält die notorisch optimistische Ökonomenschar aber nicht davon ab, ihrem bewährten Motto „Bull Sells!“ treu zu bleiben. So verloren die Volkswirte von Goldman Sachs keine Zeit und wiederholten kurz nach Bekanntgabe der schwachen Zahlen des ersten Quartals ihren 3%-Tipp – jetzt eben für das zweite Quartal. Da frage ich mich, welche Ausrede sich die Ökonomenschar im nächsten Quartal ausdenken wird. Vielleicht werden es dann ja die Überschwemmungen in Florida sein, die das Wachstum im ganzen Land behindert haben sollen.

Rezessionsindikator 2: Lohnstückkosten steigen schneller als die Produzentenpreise

Dabei sprechen neben dem vorige Woche von mir genannten Ende der Bearmarketrally an den Immobilienmärkten noch weitere wichtige Kennzahlen zumindest gegen den erhofften Aufschwung, wenn nicht sogar für eine Rezession. Dazu gehören beispielsweise die Ende November vorigen Jahres in meinem Newsletter besprochene jährliche prozentuale Veränderung des nominalen US-BIP zum Vorjahr oder die reale US-Endnachfrage, deren Bedeutung als Rezessionsindikator ich in der Dezember-Ausgabe von Krisensicher Investieren thematisiert habe, sowie die Tatsache, dass die Lohnstückkosten derzeit schneller steigen als die Produzentenpreise. Diesen Indikator haben wir unseren Lesern übrigens bereits im Januar in unserer Themenschwerpunkt-Ausgabe "7 alarmierende Prognosen für 2014" vorgestellt.

Rezessionsindikator 3: Kennzahl Investitionsgüterproduktion versus Konsumgüterproduktion spricht für Rezession

Heute möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf eine weitere realwirtschaftliche Kennzahl lenken, die zu demselben Ergebnis kommt wie die gerade Genannten: die Investitionsgüterproduktion im Verhältnis zur Konsumgüterproduktion. In der Österreichischen Schule der Ökonomie, vor allem aufgrund der Arbeiten von Friedrich August von Hayek, spielt die Produktionsstruktur eine sehr wichtige Rolle bei der Entstehung des Wirtschaftszyklus. Auf die recht komplizierten Details kann ich an dieser Stelle nicht näher eingehen. Hier muss der Hinweis genügen, dass die Kennzahl Investitionsgüterproduktion im Verhältnis zur Konsumgüterproduktion einen wichtigen Einblick in die Veränderung der Produktionsstruktur ermöglicht.

Der folgende Chart zeigt Ihnen den Verlauf dieser Kennzahl seit Ende der 90er Jahre. Die grauen Balken kennzeichnen Rezessionen. In Übereinstimmung mit den theoretischen Überlegungen der Österreichischen Schule erfährt diese Kennzahl üblicherweise im Vorfeld oder in der Frühphase einer Rezession eine Trendwende. Die Erklärungen, warum das so ist, sind relativ kompliziert und würden den Rahmen dieses Newsletters sprengen. Hier genügt die Feststellung, dass sich diese Kennzahl in einer Konstellation befindet, die eindeutig gegen einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung spricht. Stattdessen legt sie die Befürchtung einer bald beginnenden Rezession nahe.

 Investitionsgüterproduktion versus Konsumgüterproduktion, 1997 bis 2014
Diese wichtige realwirtschaftliche Kennzahl spricht für einen Abschwung.
Quelle: Quelle: St. Louis Fed

Rezessionsindikator 4: Geldpolitische Wende in den USA

Es gibt noch ein weiteres, sehr gewichtiges Argument, das dafür spricht, dass sich die US-Wirtschaft und mit ihr die Weltwirtschaft am Beginn des unabwendbaren zweiten Teils des aktuellen Wirtschaftszyklus befindet, also in der Frühphase eines Abschwungs: Die US-Zentralbankbürokraten haben Ende vorigen Jahres eine geldpolitische Wende eingeleitet.

In bisher vier Schritten wurde der von der US-Zentralbank vorgenommene Kauf von Anleihen mit extra für diesen Zweck neu geschaffenen Geldes von 85 Mrd. Dollar pro Monat auf 45 Mrd. Dollar reduziert, und weitere Schritte wurden bereits in Aussicht gestellt. Die Bedeutung dieser geldpolitischen Wende wird drastisch unterschätzt.

In der am Dienstag dieser Woche erschienenen Mai-Ausgabe von Krisensicher Investieren befassen wir uns ausführlich mit den sehr weitreichenden Auswirkungen dieser geldpolitischen Wende auf die Realwirtschaft und die Finanzmärkte. Es spricht alles dafür, dass sich diese Wende als die Nadel herausstellen wird, an der die Spekulationsblase an den Aktien- und Rentenmärkten zerschellt.

Ich kann Sie nur warnen: Schützen Sie Ihr Vermögen jetzt

Lesen Sie jetzt in unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren, wie wichtig die bereits vollzogene geldpolitische Wende tatsächlich ist. Hier bieten wir Ihnen das notwendige Hintergrundwissen und die präzisen Analysen, mit deren Hilfe Sie Ihr Vermögen schützen und sich den aktuellen Herausforderungen entsprechend positionieren können. Darüber hinaus geben wir Ihnen konkrete Empfehlungen, wie Sie sowohl von der gerade begonnenen Goldhausse als auch von der sich abzeichnenden Aktienbaisse überproportional profitieren können.

Schützen und mehren Sie Ihr Vermögen und testen Sie noch heute KRISENSICHER INVESTIEREN 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Wochenende.

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Bereiten Sie sich jetzt auf die weitreichenden Folgen der geldpolitischen Wende vor.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Politische Bildung: Teuer und überflüssig

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

für die politische Bildung gibt unser Staat eine Menge Geld aus. Da gibt es eine Bundeszentrale für politische Bildung, daneben 15 Landeszentralen für politische Bildung, da betätigen sich Volkshochschulen, Stiftungen und Akademien auf diesem Gebiet, alle geleitet von dem Wunsch, uns Bürger von der Notwendigkeit eines umfassenden Staates zu überzeugen und uns sein Funktionieren nahezubringen. Müssen wir wirklich mit Steuergeldern zu guten Demokraten und Befürwortern eines inzwischen fast alle Lebensbereiche regulierenden Staates erzogen werden? Dazu sage ich ein klares Nein!
Ihrem Auftrag entsprechend führen die genannten Einrichtungen Jahr für Jahr eine Vielzahl von Seminaren durch, organisieren Vorträge und Diskussionen und veranstalten Bildungsreisen nach Berlin, Brüssel und Straßburg. Der arbeitende Mensch nimmt das breite Angebot durchaus an, nutzt es aber auf seine Weise. Gibt es für Arbeitnehmer doch eine Woche zusätzlichen Urlaub, wenn sie an Veranstaltungen der politischen Weiterbildung teilnehmen. Da belegt man doch gern ein Seminar an einem reizvollen Ort, wenn man fast alles bezahlt bekommt. Die mit solchen Veranstaltungen einhergehende politische Indoktrination lässt man dann an sich abperlen.

Neue Bildungseinrichtungen zusätzlich zu den vorhandenen

Auch Politiker lieben die Einrichtungen der politischen Bildung. Bieten sie ihnen doch ein Forum zur Selbstdarstellung und verstärken die ohnehin schon starke Staatsfixierung der Bürger. Auch kann die Politik über die Einrichtungen der politischen Bildung ihre Bedeutsamkeit herausstellen, Werbung für ihre Ziele treiben und das eine oder andere Lieblingsprojekt verfolgen. Deshalb verwundert es nicht, dass immer noch weitere Einrichtungen der politischen Bildung ins Leben gerufen und aus Steuermitteln finanziert werden, zusätzlich zu den bereits vorhandenen. Ob ein Bedarf an solchen Institutionen besteht, ob ein Interesse der Bevölkerung an den zusätzlichen Angeboten vorhanden ist, danach fragt in diesem Zusammenhang niemand.

Ein Hauch von großer Politik tief in der Provinz

Ein besonders schlimmes Beispiel, wie die Eitelkeiten der Politik an den Interessen der Bevölkerung vorbeigehen, wurde jetzt aus Rheinland-Pfalz bekannt. Da gründete die Landesregierung vor einigen Jahren eine Akademie mit der satzungsmäßigen Aufgabe, den deutsch-amerikanischen und den europäisch-amerikanischen Dialog sowie den Dialog zwischen den Mitgliedsstaaten des nordatlantischen Bündnisses zu intensivieren und dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten. Donnerwetter, kann ich dazu nur sagen. Ein bisschen bescheidener ging wohl nicht. Wäre ja doch wohl eher Aufgabe des Bundes, sich um das Verhältnis zu Amerika und um den Dialog zwischen den NATO-Mitgliedsländern zu kümmern. Da wollte wohl jemand aus der Landespolitik bei den großen politischen Fragen ein wenig mitmischen.

Kein Interesse an Deutsch-Amerikanischer Bibliothek

Seit ihrer Gründung führt die Akademie ihrem Auftrag entsprechend Konferenzen, Seminare, Expertenkolloquien und kulturelle Veranstaltungen durch. Im Jahr 2010 wurde der Akademie dann zusätzlich eine Deutsch-Amerikanische Bibliothek angegliedert, die ein Treffpunkt von Deutschen und Amerikanern werden sollte. Als das Land seine finanzielle Unterstützung geringfügig reduzierte, stellte sich heraus, dass die vorhandenen Mittel gerade eben zur Bezahlung der Mitarbeiter der Akademie ausreichen. Für die hochtrabenden Bildungsaktivitäten der Einrichtung steht kaum noch Geld zur Verfügung. Auch das Interesse für die Bibliothek ist denkbar gering. Lediglich für 21 Personen, darunter acht Beschäftigte der Akademie, waren Bibliotheksausweise ausgestellt worden. Monatlich kommt es lediglich zu drei bis vier Ausleihen.

Abschaffung der Akademie?

Inzwischen prüft das Land, ob die Akademie in die Landeszentrale für politische Bildung integriert werden kann, die in einem ähnlichen Aufgabenbereich tätig sei. Auch eine Anbindung an eine Universität komme in Betracht. Hätte man das nicht vor der Gründung der Akademie prüfen sollen, frage ich mich da. Auch die äußerst geringe Inanspruchnahme der Deutsch-Amerikanischen Bibliothek zeigt, wie wenig Resonanz die Politik mit ihren hochfliegenden Bildungsangeboten in der Bevölkerung findet. Ein wenig mehr Bescheidenheit hätte dem ebenso armen wie hochverschuldeten Bundesland Rheinland-Pfalz gut angestanden, meint bekümmert


Ihr

Gotthilf Steuerzahler