Themen- 28.02.2014
Silber versus Gold
Nervenaufreibende Kursschwankungen sind nicht jedermanns Sache
Gold und Silber haben im Lauf ihrer langfristigen Hausse also nahezu identische langfristige Ergebnisse erzielt, wobei der Goldpreis allerdings deutlich geringere Schwankungen aufwies als der Silberpreis. Gerade konservative Anleger werden sich mit zwischenzeitlichen Kursrückgängen von über 60% sicherlich nicht allzu wohl fühlen. Ganz generell gilt, dass sich risikoscheue Anleger, die also nicht um des Nervenkitzels willen agieren, von zwei Anlageinstrumenten, die identische Ergebnisse liefern, stets das Instrument mit den geringeren Kursschwankungen auswählen sollten. Sie werden Gold also den Vorzug vor Silber geben.
Nun besteht das Risiko aber nicht nur in der Schwankungsbreite einer Anlageklasse – im Fachjargon Volatilität genannt. Die moderne Kapitalmarkttheorie ignoriert diese simple Wahrheit zwar und basiert auf dem Volatilitäts-Konzept, aber spätestens seit der Bankenkrise 2008 und allerspätestens mit dem Ausbruch der europäischen Staatsschuldenkrise sollte jedem Anleger klar geworden sein, dass es sehr viel gewichtigere Risiken gibt als die Schwankungsbreite, allen voran das Risiko des Totalausfalls.
Weil das Risiko eines systemischen Totalausfalls drastisch zugenommen hat, empfehle ich meinen Lesern bereits seit 2001 Gold als Schutz vor den Folgen der kurzsichtigen, unseriösen und hoch riskanten Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre.
Diese Schutzfunktion erfüllt Silber ähnlich gut wie Gold, an dieser Stelle vergeben sich die beiden Edelmetalle also nichts. Allerdings ist Silber sehr viel schwerer und unhandlicher als Gold, was in bestimmten Extremszenarien, auf die ich hier nicht eingehen will, ein klarer Nachteil ist.
Nun besteht das Risiko aber nicht nur in der Schwankungsbreite einer Anlageklasse – im Fachjargon Volatilität genannt. Die moderne Kapitalmarkttheorie ignoriert diese simple Wahrheit zwar und basiert auf dem Volatilitäts-Konzept, aber spätestens seit der Bankenkrise 2008 und allerspätestens mit dem Ausbruch der europäischen Staatsschuldenkrise sollte jedem Anleger klar geworden sein, dass es sehr viel gewichtigere Risiken gibt als die Schwankungsbreite, allen voran das Risiko des Totalausfalls.
Weil das Risiko eines systemischen Totalausfalls drastisch zugenommen hat, empfehle ich meinen Lesern bereits seit 2001 Gold als Schutz vor den Folgen der kurzsichtigen, unseriösen und hoch riskanten Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre.
Diese Schutzfunktion erfüllt Silber ähnlich gut wie Gold, an dieser Stelle vergeben sich die beiden Edelmetalle also nichts. Allerdings ist Silber sehr viel schwerer und unhandlicher als Gold, was in bestimmten Extremszenarien, auf die ich hier nicht eingehen will, ein klarer Nachteil ist.
Anker-Effekt führt zu kuriosen Argumenten
Nach dem heftigen Kursrückgang des Silberpreises habe ich vermehrt ein altbekanntes, aber ganz offensichtlich unsinniges Argument einiger Silberbullen gelesen, das auch durch seine regelmäßige Wiederholung nicht an Qualität gewinnt und auch dadurch nicht, dass es auch in Bezug auf Aktien immer wieder zu hören ist. Es lautet folgendermaßen: „Weil der Preis von Silber (oder einer beliebigen Aktie) prozentual gesehen in der Vergangenheit schon einmal deutlich höher war als der Preis von Gold (oder einer beliebigen anderen Aktie), hat Silber jetzt ein größeres Aufwärtspotential.“
Aus der Tatsache, dass ein Kurs stärker gefallen ist als ein anderer Kurs, folgt aber gerade nicht, dass ersterer ein größeres Potenzial oder ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis
hat als letzterer. Aber der menschliche Verstand neigt tatsächlich dazu, diesen falschen Schluss zu ziehen.
Die Börsenpsychologie verwendet für diese falsche, aber häufig anzutreffende Argumentationslinie den Begriff Verankerungs- oder Anker-Effekt. In unserem Themenschwerpunkt „Börsenpsychologie und Behavioral Finance“, den jeder neue Leser von Krisensicher Investieren als Teil unseres wichtigen Starterpakets erhält, schreiben wir dazu:
„Zur Urteilsfindung in Entscheidungssituationen neigen die meisten Menschen dazu, sich bei der Verwertung von Informationen zunächst an einem Ausgangs- oder Richtwert (Anker) zu orientieren. (…) An den Finanzmärkten ist die Verankerungsheuristik von besonderer Bedeutung, da sie bei jeder Schätzung auftreten kann. Ein Anker muss hierbei
nicht zwangsläufig aus einem numerischen Wert bestehen, sondern kann auch durch Meinungen oder Einstellungen begründet werden. Dabei entwickeln selbst unrealistisch anmutende Daten und Prognosen eine gewisse Wirkung als Anker.“
Zyklische Hausse auch bei Silber
An dieser Stelle möchte ich Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich nicht nur für Gold wieder sehr bullish bin, sondern auch für Silber. Beide Edelmetalle haben ihre zyklische Baisse beendet und befinden sich nunmehr am Beginn einer neuen zyklischen Hausse mit großem Potenzial. Allerdings gehört Silber ebenso wie die von mir kürzlich zum Kauf empfohlenen Gold- und Silberminenaktien einer höheren Risikoklasse an als Gold.
Das gilt natürlich auch für die in unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren Anfang des Jahres empfohlenen Gold-und Silberminenaktien, die inzwischen erfreulicherweise bereits zwischen 19% und 42% gestiegen sind. Sowohl fundamentale als auch charttechnische Argumente sprechen dafür, dass sich auch die Minenaktien erst
in der Frühphase einer zyklischen Hausse befinden. Deshalb rechnen wir mit weiteren deutlichen Kursgewinnen.
Soll man nach den jüngsten Kurssteigerungen jetzt noch Gold und Goldminenaktien kaufen? Und welche Minenaktien sind in dieser frühen Phase des Zyklus die besten und aussichtsreichsten? Wann soll man auf Juniorminen setzen? Und auf welche? Wenn Sie die Antworten auf diese Fragen interessieren, dann testen Sie noch heute Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos zum Kennenlernen. Krisensicher Investieren: kritisch, unabhängig und konträr.
Ich wünsche Ihnen ein sonniges und fröhliches Wochenende
Herzliche Grüße,
Ihr
PS: Gold ist für konservative Anleger ein unverzichtbarer strategischer Depotbestandteil, Silber hingegen nur eine spekulative Beimischung.
Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?
Krake Staat wächst unaufhaltsam
Weshalb der Staat überflüssiges Personal nur schleppend abbaut
Liebe Leserinnen und Leser,
andauernd übernimmt der Staat neue Aufgaben, die er dann natürlich auch finanzieren muss. Politik und öffentliche Meinung halten sich in diesem Zusammenhang nicht lange mit der Frage auf, ob denn genug Geld zur Finanzierung der neuen Aufgaben vorhanden ist. Das werde man schon „irgendwie“ hinbekommen, heißt es dann, notfalls müssten – leider, leider – mal wieder die Steuern erhöht werden.
Viel seltener kommt es vor, dass staatliche Aufgaben wegfallen oder sich umfangmäßig reduzieren. Dann ergeben sich Einsparpotentiale, die zur Entlastung der Staatskasse genutzt werden können. Nun sollte man meinen, dass der
Staat alle Hebel in Bewegung setzt, um solche Einsparpotentiale schnellstmöglich zu realisieren. Die Staatspraxis sieht jedoch ganz anders aus: Einsparmöglichkeiten werden über Jahre hinweg ignoriert oder sogar geleugnet und schließlich, wenn diese Linie nicht länger durchzuhalten ist, langsam und widerwillig realisiert.
Der größte Kostenblock bei fast allen Staatsaufgaben sind die Kosten des Personals. Der Wegfall oder die Reduzierung von Aufgaben bedeutet daher im Regelfall, dass Personal abgebaut werden kann. Aber genau dies fällt dem Staat besonders schwer. Denn die von Reformen betroffenen Staatsbediensteten leisten Widerstand, und zwar zumeist über die politische Schiene. Und diesen Widerstand fürchten die Verantwortlichen in der Politik. Denn Unruhe im Staatsapparat führt zu negativer Berichterstattung in den Medien und möglicherweise zu Rückschlägen bei den nächsten Wahlen. Und Wahlen, sei es auf der Ebene der Kommunen, der Länder oder des Bundes, stehen immer irgendwo bevor. So macht sich die Politik erpressbar und schreckt vor Eingriffen in den Behördenapparat zurück.
Staatsbedienstete wollen Behördenarbeitsplätze um jeden Preis erhalten – immer und überall
Die Staatsbediensteten und ihre Gewerkschaften kennen diese Zusammenhänge und nutzen sie zur Durchsetzung ihrer Interessen. Dahinter steht eine Einstellung, welche die im Grunde sehr simple Erkenntnis nicht akzeptiert, dass Stellen gestrichen werden müssen, wenn die betreffende Aufgabe wegfällt. Arbeitsplätze im staatlichen Bereich werden aber per se als etwas Gutes und Schützenswertes angesehen, unabhängig davon, ob es an diesen Arbeitsplätzen etwas Sinnvolles zu tun gibt oder wenigstens etwas Sinnloses oder auch gar nichts.
Diese Einstellung findet sich bei einfachen Behördenmitarbeitern ebenso wie bei Behördenleitern. „Warum soll denn gerade mein Arbeitsplatz, meine Behörde, eingespart werden?“, kann man da häufig hören. Der Gedanke, dass
es generell sinnvoll sein könnte, qualifizierte Menschen in Bereichen einzusetzen, die Wohlstand schaffen, anstatt beim stets nur umverteilenden Staat, ist dem gesamten Staatsapparat einfach nicht zu vermitteln.
Die Mitarbeiter eines im Wettbewerb stehenden Unternehmens können sich auf Dauer der Einsicht nicht verschließen, dass ihr Unternehmen in letzter Konsequenz dem Untergang geweiht ist, wenn kostensenkende Maßnahmen nicht umgesetzt werden. Diese Einsicht in das Notwendige fehlt bei vielen Staatsbediensteten. Sie sehen nur ihre persönliche Betroffenheit und versuchen alles, um Änderungen zu verhindern, abzuschwächen oder wenigstens auf die lange Bank zu schieben.
Die Politik geht fast immer den Weg des geringsten Widerstandes
Dabei sind die Staatsbediensteten persönlich bestens abgesichert. Ob verbeamtet oder angestellt, kein Mitarbeiter des Staates kommt bei Sparmaßnahmen unter die Räder. Sogar bei völligem Wegfall der bisher wahrgenommenen Aufgaben kommt es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen. Aber allein die Möglichkeit, dass man in Zukunft eine andere Tätigkeit ausüben muss oder in eine andere Behörde versetzt wird, führt zu scharfen Protesten der Behördenmitarbeiter und ihrer Gewerkschaften.
Das hat zur Folge, dass die Verantwortlichen in der Politik den Weg des geringsten Widerstandes gehen und Sparmaßnahmen in der Verwaltung nur ganz langsam und vorsichtig umsetzen. So können viele Jahre vergehen, ehe schlecht ausgelastete Behörden aufgelöst oder mit
anderen Einrichtungen zusammengefasst werden. Der Personalabbau in solchen Bereichen vollzieht sich im Tempo der natürlichen Fluktuation, das heißt es wird abgewartet, bis die überflüssigen Bediensteten nach und nach in Rente gehen. Das kann Jahrzehnte dauern!
Es besteht wenig Hoffnung, dass sich am gewohnten Schneckentempo beim Abbau überzähliger Staatsdiener in Zukunft etwas ändern wird. Solange das Wahlvolk falsch verstandene „soziale Gerechtigkeit“ höher schätzt als gesunde Staatsfinanzen und darauf hofft, dass es irgendwann Manna regnen wird, ist eine Besserung nicht zu erwarten. Es bleibt mir, liebe Leserinnen und Leser, nur der Hinweis darauf, dass es beim Personalabbau in befreundeten südlichen Ländern noch viel schleppender zugehen soll! Dies sagt mit leicht zynischem Unterton
Ihr
Gotthilf Steuerzahler