Themen- 21.02.2014

Janet Yellen: Glücksfall für Goldanleger, Desaster für die Welt

Geldpolitische Scharlatane als Halbgötter verehrt

Liebe Leser,

mit unserem Buch „Das Greenspan Dossier – wie die US-Notenbank das Weltwährungssystem gefährdet“, haben Roland Leuschel und ich uns bereits zu einer Zeit als Kritiker des zeitgenössischen Zentralbankunwesens hervorgetan, als Greenspan und Konsorten noch als vollkommen sakrosankt galten und in den für die Massenverdummung konzipierten Medien stets als omnipotente und allwissende Halbgötter verehrt wurden. Diesen Kampf setzen wir jetzt im Rahmen unseres Börsenbriefs Krisensicher Investieren mit unvermindertem Elan fort und zeigen Ihnen, wie Sie sich vor den Folgen dieser Politik schützen können.

Seit den Tagen des großen geldpolitischen Scharlatans Alan Greenspan ist die Zentralbankpropaganda zwar etwas verhaltener geworden, aber sie wird weiterhin flächendeckend gesendet und gedruckt. Echte Zentralbankkritiker kommen in der öffentlichen Diskussion fast nicht zu Wort. Wenn doch, dann werden sie mit völlig unsachlichen Mitteln mundtot gemacht.

Wer es beispielsweise wagt, Mario Draghi, die EZB und das ökonomisch schwachsinnige Konzept des Euro zu kritisieren, wird kurzerhand als Anti-Europäer verunglimpft und in die rechte Ecke gestellt. Klassisch-liberale Positionen gelten in Zeiten der Großen sozialistischen Koalition Deutschlands, die mich unwillkürlich an die Zeiten der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands erinnert, also als rechts, das heißt als anti-liberal. Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet in einer Demokratie dazu kommen kann, die Begriffe in ihr glattes Gegenteil zu verkehren. Um das zu erreichen, mussten die Tyrannen früherer Zeiten brutale Gewalt anwenden, Scheiterhaufen befeuern und Gulags errichten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet scheint Fortschritt lediglich zu bedeuten, barbarische Ziele mit gewaltfreien Methoden zu erzwingen. Schöne neue Welt.

Neues Kapitel im Drama des Zentralbankunwesens

Im Drama des Zentralbankunwesens wurde mit Janet Yellen, der Nachfolgerin von Ben Bernanke auf dem Chefsessel der mächtigsten Gelddruckerbande der Welt, der US-Federal Reserve Bank (Fed), ein neues Kapitel aufgeschlagen. Yellen tritt ein schweres Erbe an, um das ich sie wahrlich nicht beneide. Ihr Vorgänger hat mit Unterstützung seiner internationalen Bandenmitglieder das wohl größte geldpolitische Experiment, den größten geldpolitischen Raubzug aller Zeiten initiiert, dem er den pompösen Namen „Quantitative Easing“ gegeben hat.
Wenn Menschen sich bewusst unverständlich ausdrücken, dann wollen sie sich damit entweder interessant machen, oder sie möchten etwas verbergen. Im Fall Bernankes war sicherlich Letzteres die Triebfeder. Er wollte mit seiner Wortwahl verschleiern, dass er lediglich die Absicht hatte, dem alten Konzept Staatsfinanzierung mit Hilfe der Gelddruckmaschine zu einer Renaissance zu verhelfen.

Nun besagen Theorie und Praxis aber, dass das Konzept Staatsfinanzierung mit Hilfe der Gelddruckmaschine keinen Wohlstand schafft, sondern Wohlstand vernichtet und extrem ungerechte Umverteilungsprozesse von unten nach oben in Gang setzt. Weil das so ist, hatte die von der Bundesbank beratene deutsche Regierung im Vorfeld der Euro-Einführung dafür gesorgt, dass diese Vorgehensweise der Europäischen Zentralbank untersagt, das heißt verboten wurde.

Warum die deutschen Verfassungsrichter jetzt nicht den Mut aufbrachten, dieses glasklare Verbot ohne Wenn und Aber zu bestätigen, und stattdessen Feigheit vor dem Feinde demonstriert haben und damit auf Zeit spielen, kann ich nicht nachvollziehen. Sie mögen zwar im Namen des Volkes urteilen, seine Interessen vertreten beziehungsweise wahren sie mit dieser Entscheidung aber nicht. Sie mögen sich mit diesem Urteil salomonisch fühlen. Für mich ist es aber ebenso wie die von der Bundesregierung zu verantwortenden Maßnahmen der „Euro-Rettung“ ein Fall von Hochverrat, also der Versuch, die verfassungsmäßige Ordnung des Staates zu zerstören.

Der Fisch stinkt vom Kopf

Was das alles mit Janet Yellen zu tun hat? Ganz einfach: Ohne staatliches Papiergeldmonopol, das heißt im Rahmen eines seriösen Währungssystems, gäbe es keine Zentralbanken, keinen Euro, keine Euro-Rettungsmaßnahmen, keine Staatsschuldenkrise, keine Immobilienblase mit all ihren verheerenden Folgen, keine Leistungsbilanzdefizite, keinen fast alles verschlingenden Staat und natürlich auch keine Fed-Präsidentin Janet Yellen. Ihr Pöstchen befindet sich an der Spitze der Pyramide, die schon so viel Leid und Ungerechtigkeit in die Welt gebracht hat. Und ebenso wie ihr Vorgänger Bernanke scheint Yellen eine echte geldpolitische Überzeugungstäterin zu sein, die vor lauter Überzeugungen selbst simpelste Wahrheiten nicht mehr kennt.

Yellen gibt ihren Einstand und redet sofort blanken Unsinn

Ein Beispiel soll genügen. Vor dem US-Kongress gab die frisch gekürte Fed-Präsidentin zu Protokoll, die Zinsen seien deshalb so niedrig, weil es einen Überschuss an Ersparnissen gebe. Das sagte sie, ohne rot zu werden, in einer Zeit, in der sich die US-Sparquote mit 3,9% in der Nähe historischer Tiefs befindet. Aber es kommt leider noch viel schlimmer. Denn Yellens Analyseergebnis kann überhaupt nur in einer freien Marktwirtschaft korrekt sein, in der die Zinsen also nicht von Zentralbanken manipuliert werden. In diesem Falle hätte Yellen mit ihrer Zinsanalyse tatsächlich recht.

In unserer Zeit, in der die Finanzmärkte in nie zuvor gesehenem Ausmaß von Zentralbankbürokraten wie Janet Yellen manipuliert werden, ist diese Aussage aber blanker Unsinn. Weiß sie es wirklich nicht besser? Weiß sie nicht, dass die Zinsen nur deshalb so niedrig sind, weil Bernanke und Konsorten, zu denen Yellen schon jahrelang gehört, es so wollen. Nur deshalb und aus keinem anderen Grund sind die Zinsen so niedrig wie sie sind.

US-Sparquote in %, 1959 bis 2014
Fed-Präsidentin Yellen will hier einen Überschuss an Ersparnissen erkennen.
Quelle: Quelle: St. Louis Fed

Welche Minenaktien sind die besten?

Diese Frau bekleidet jetzt also einen der mächtigsten Posten, den die moderne Welt zu vergeben hat. Sie bestimmt maßgeblich über das materielle Wohl und Wehe eines Großteils der Menschheit. Von ihren geldpolitischen Entscheidungen hängt es ab, wohin die makroökonomische Reise geht.

Als Staatsbürger schüttelt es mich bei diesem Gedanken. Als Goldanleger muss ich mich über die Bestellung von Yellen als mächtigste Geldpolitikerin der Welt aber freuen. Sie ist eine würdige Nachfolgerin der beiden geldpolitischen Scharlatane Greenspan und Bernanke. Sie wird die Goldhausse weiter befeuern und das Währungssystem in den Ruin treiben.

Ist jetzt die richtige Zeit zum Kauf von Gold und Goldminenaktien? Und welche Minenaktien sind die besten und aussichtsreichen? Wenn Sie die Antworten auf diese Fragen interessieren, dann testen Sie noch heute Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos zum Kennenlernen. Krisensicher Investieren: kritisch, unabhängig und konträr.

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

PS: Es müssen nicht immer Minen sein. Oft sind die Schaufelverkäufer erfolgreicher als die Schürfer.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Von Rathäusern, Denkmälern und Pyramiden

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Von einem neuen Rathaus, das dann doch nicht gebaut wurde

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Menschen im Leben viel erreicht haben, erwacht irgendwann der Wunsch, über die eigene Zeit hinaus zu wirken und etwas Bleibendes zu hinterlassen. Was liegt da näher, als der Bau eines stattlichen Gebäudes, dessen Errichtung auf Dauer mit dem Namen des Erbauers verbunden bleiben soll.

Im Bereich des Staates nehmen solche Überlegungen schon seit den alten Ägyptern besonders häufig Gestalt an. Denn es sind ja nicht die eigenen, sondern Steuergelder, die da verbaut werden. Für große wie kleine Politiker ist die Versuchung oft unwiderstehlich, sich selbst zu Lebzeiten ein unübersehbares Denkmal zu setzen. So manches repräsentative Bauwerk der öffentlichen Hand, das von den Propagandisten dann als Geschenk an die Bürgerschaft und Schmuckstück für die Stadt gepriesen wird, verdankt seine Existenz letztendlich nur der menschlichen Eitelkeit und dem Wunsch nach Unsterblichkeit.

Ein überdimensioniertes Rathaus braucht der Mann oder die Frau

Als eine Kleinstadt in Rheinland-Pfalz vor einiger Zeit ein neues Rathaus bauen wollte, obwohl das vorhandene Dienstgebäude kaum älter als zehn Jahre war, habe ich mich gefragt, welche Überlegungen wohl hinter dieser Planung steckten. Wollte sich hier jemand ein Denkmal setzen oder war es nur die übliche Gleichgültigkeit im Umgang mit Steuergeldern? Stolze zwölfeinhalb Millionen Euro sollte der Bau des neuen Rathauses kosten. Das Land war bereit, hiervon 70 % zu übernehmen. Begründet wurde der Neubau mit einem – geringen – Flächenmehrbedarf der Stadtverwaltung.

Eine Untersuchung der Planungen durch einen externen Sachverständigen ergab dann allerdings folgenden Befund: Die vorgesehenen Flächen waren gemessen an den Orientierungswerten für Verwaltungsbauten weit überdimensioniert. Auch sahen die Planungen aufwendige und teilweise unzweckmäßige Bau- und Ausstattungsstandards vor. Bei Ausführung des Bauwerks in der geplanten Form war dementsprechend zu befürchten, dass die ermittelten Baukosten überschritten werden würden. Wegen der starken Aufgliederung des Baukörpers und wegen fehlender Energieeffizienz musste zudem mit hohen Betriebskosten bei der Nutzung des Bauwerks gerechnet werden.

Und Geld spielt keine Rolle

Daraufhin setzte bei den Verantwortlichen der Stadt und bei dem zur Förderung entschlossenen Landesministerium ein Umdenken ein. Man besann sich darauf, dass die Stadtverwaltung doch gut und gerne in den derzeitigen Räumen bleiben könne. Man hatte die Räumlichkeiten erst wenige Jahre zuvor in einem eigens für die Stadtverwaltung errichteten innerstädtischen Dienstleistungszentrum angemietet. Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich ergab, dass die Anmietungslösung mehrere Millionen Euro günstiger war als der geplante Neubau. Der zusätzliche Flächenbedarf der Stadtverwaltung ließ sich leicht durch das Anmieten einiger zusätzlicher Räume in dem Dienstleistungszentrum decken. Hinzu kam, dass der Vermieter sogar eine Reduzierung der Miete anbot, unter der Voraussetzung, dass die Stadtverwaltung die angemieteten Flächen langfristig weiter nutzen werde.

Nach einigem Hin und Her verzichtete die Stadt schließlich auf den geplanten Neubau. Aus der Sicht der Steuerzahler eine sehr erfreuliche Entwicklung! Überaus ärgerlich ist allerdings, dass für die Planung des neuen Rathauses bereits Kosten im Umfang von mehr als 500.000 Euro angefallen waren. Ob irgendjemand hierfür zur Rechenschaft gezogen wurde, ist nicht bekannt und wenig wahrscheinlich.

Neubauten der öffentlichen Hand müssen strenger geprüft werden

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass bei Neubauten der öffentlichen Hand die Notwendigkeit des Vorhabens und der Raumbedarf strenger geprüft werden als bisher. Bereits vor Beginn der eigentlichen Bauplanung müssen alle in Frage kommenden Lösungen unvoreingenommen untersucht werden. Dazu gehört eine Prüfung, ob Flächenreserven vorhanden sind oder eine intensivere Nutzung der zur Verfügung stehenden Flächen in Frage kommt. Überdies ist auch die mittel- bis langfristige Personalentwicklung der betreffenden Behörde in die Überlegungen einzubeziehen. Bei schrumpfender Bevölkerung gerade im ländlichen und kleinstädtischen Raum muss auch die öffentliche Verwaltung verkleinert werden und mit den vorhandenen Gebäuden auskommen. Dementsprechend dürften Neubauten der öffentlichen Hand wegen gestiegenen Raumbedarfs in Zukunft zu seltenen Ausnahme werden.

Liebe Leserinnen und Leser, ob die geschilderte Entwicklung tatsächlich dazu führen wird, dass sich Politiker seltener als bisher ein Denkmal setzen, ist aller Vernunft zum Trotz sehr unwahrscheinlich. Mit Blick auf Berlin und Brüssel scheint der Trend eher zu neuzeitlichen Pyramiden zu führen. Das befürchtet als langjähriger Beobachter der staatlichen Misswirtschaft

Ihr

Gotthilf Steuerzahler