Die Anlagestrategie von Claus Vogt

Claus Vogts Anlagestrategie ist sehr komplex und umfangreich. Er bedient sich dabei einer Reihe ganz unterschiedlicher Analyseinstrumente. Drei Komponenten stehen dabei im Mittelpunkt:

  • die Fundamentalanalyse

  • die Analyse der monetären Rahmenbedingungen

  • die Analyse des Sentiments der Marktteilnehmer

Außerdem spielt die Analyse des Wirtschaftszyklus' eine entscheidende Rolle. Schließlich kommen als Hilfsfunktion zusätzlich Instrumente der technischen Analyse zum Einsatz.

Seine Strategie basiert auf drei Bausteinen

Ganz besonders beschäftigt Claus Vogt die Analyse des Wirtschaftszyklus, also das Auf und Ab der Wirtschaft zwischen Aufschwung und Rezession.

Seiner Meinung nach beeinflusst dieser Zyklus alle Anlageklassen entscheidend. Nur wem es gelingt, Rezessionen richtig vorherzusagen, dem ist es auch möglich, richtige und weichenstellende Entscheidungen zu treffen. Dies ist Claus Vogt mit seinen Methoden in den letzten Jahren immer wieder sehr gut gelungen.

Claus Vogt unterscheidet zwischen den sehr langfristigen Zyklen, die in der Regel 15 bis 20 Jahre dauern, und den zyklischen Bullen- und Bärenmärkten, die etwa zwei bis drei Jahre anhalten.

Langfristige Zyklen werden durch die fundamentalen Bewertungskennzahlen sichtbar. Zyklische Bullen- und Bärenmärkte hängen hingegen überwiegend mit dem Wirtschaftszyklus, also mit Rezession und Aufschwung zusammen. Vogts Prognose-Modelle stellen also vor allem darauf ab, den Konjunkturzyklus in den Griff zu bekommen.

Claus Vogts Spezialdisziplin ist das Erkennen von außergewöhnlichen Chancen an den Finanzmärkten

Schon Ende der 90er Jahre beschäftigte sich Claus Vogt eingehend mit der Entstehung von Spekulationsblasen. Bibliotheken waren damals sein zu Hause. Ihm war es wichtig, die Entstehung von Spekulationsblasen analytisch zu durchdringen und zu verstehen. Nur so konnte er das Entstehen und Platzen der Aktienblase, der Immobilienblase und der Hypothekenkreditblase prognostizieren. Das war sein Schlüssel zum Erfolg.

Zwei Regeln bestimmen hierbei Claus Vogts tägliches Handeln

  1. Die Disziplin, sich tagtäglich, also auch im Tagesgeschäft an die entwickelten Methoden zu halten
  2. Die Verfolgung eines konsequenten Risikomanagements.

Hieraus ergibt sich ein diszipliniertes Risikomanagement

Wer an den Märkten langfristig erfolgreich sein will, sollte über ein diszipliniertes Risikomanagement verfügen. Dies bedeutet in erster Linie, nicht alles auf eine Karte zu setzen. So ist es ratsam, bei jedem einzelnen Investment höchstens 1% zu riskieren. Bei einem Investment in Höhe von beispielsweise 100.000 € sollten Sie einen maximalen Verlust in Höhe von 1.000 € hinnehmen. Als Daumenregel gilt hier: keine Position sollte mehr als 20% fallen. Ist dies der Fall, muss man diese Position verkaufen, um dem Depot keinen größeren Schaden zuzufügen.

Auch sollten Sie diese 100.000 € nicht in nur ein einziges Investment stecken, sondern ihr Kapital in mindestens 20 verschiedene Einzelpositionen investieren. Die Grundregel lautet hier: Jede einzelne Position soll nicht mehr als 5% des geplanten Anlagebetrages ausmachen.

Die Strategie von Claus Vogt richtet sich nach der „Mean-Reverting"-Methode. Diese besagt, dass sich Börsenkurse, aber auch Unternehmensgewinne und andere ökonomische Größen unter teilweise großen und lang anhaltenden Schwüngen um einen langfristigen Trend herum bewegen, solange keine besonderen Ereignisse wie Kriege, Terroranschläge oder Naturkatastrophen etc. stattfinden.

"Mean Reverting" statt "Random Walk"

Die Strategie von Claus Vogt richtet sich nach der „Mean-Reverting"-Methode. Diese besagt, dass sich Börsenkurse, aber auch Unternehmensgewinne und andere ökonomische Größen unter teilweise großen und lang anhaltenden Schwüngen um einen langfristigen Trend herum bewegen, solange keine besonderen Ereignisse wie Kriege, Terroranschläge oder Naturkatastrophen etc. stattfinden.

Diese Methode steht im Gegensatz zur „Random-Walk"-Theorie. Diese Theorie hatte lange Zeit vor allem an den Universitäten Bestand, da man dort davon ausging, dass sich Börsenkurse nach dem reinen Zufallsprinzip bilden. Diese von Praktikern stets als realitätsfern beurteilte Theorie wird inzwischen mehr und mehr von der „Mean-Reverting"-Theorie abgelöst, da es ganz offensichtlich ist, dass sich mit diesen langanhaltenden Trends dauerhaft Geld verdienen läßt.

Auch die Einflüsse geldpolitischer Entscheidungen auf die Entwicklung von Börsenkursen konnte niemand verleugnen. Darüber hinaus führten Investitionen in unterbewertete Aktien zu signifikant besseren Ergebnissen als Investments in fundamental überbewertetete Aktien.

Daher findet die „Mean Reverting"-Theorie Verwendung in der Anlagestrategie von Claus Vogt. Er kombiniert die fundamentale Bewertung mit den Einflüssen geldpolitischer Trends und der schwankenden Stimmung der Marktteilnehmer.

Die von Claus Vogt gewählte Methode stellt also darauf ab, nur am Spiel teilzunehmen, wenn die Chancen klar zu seinen Gunsten verteilt sind. Im Kern kann er mit dieser Vorgehensweis keine Prognosen erstellen, sondern nur statistische Aussagen machen.

Hat sein Modell aber eine bestimmte Konstellation angenommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, über- oder unterdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen entsprechend hoch oder niedrig. Ob der nächste Griff in die Urne tatsächlich das gewünschte Ergebnis zeigt oder nicht, bleibt offen. Im Durchschnitt wird das gewünschte Ergebnis häufiger eintreten als das nicht gewollte, im Einzelfall unterliegt alles dem Zufall.

Diese Vorgehensweise ist emotional nicht einfach umzusetzen. Es wird Zeiten geben, in denen Claus Vogt trotz fallender Märkte engagiert ist, und Zeiten, in denen die Märkte ohne ihn steigen. Wer damit nicht leben kann, hat an der Börse eigentlich nichts zu suchen – aber viel zu verlieren.

„Langfristig steigen Aktien immer"

Diesen Ausspruch hat jeder von Ihnen schon mal gehört. Komisch nur, dass sich die Depots oft nicht so entwickeln wie man hier vermuten sollte. Richtig wäre also vielmehr, dass Aktien in der Vergangenheit z.B. in den letzten 100 Jahren in den USA gestiegen sind, weil in diesem Zeitraum auch die wirtschaftliche Entwicklung einen großen Sprung nach vorn gemacht hat. Wenn also die kommenden Jahre wirtschaftlich erfolgreich verlaufen, könnte man die These aufstellen, dass Aktien langfristig steigen. Doch ist dies der Fall? Und war es in der Vergangenheit auch immer so?

Wenn man sich langfristige Kurverläufe anschaut, kann man sehr schön erkennen, dass es immer wieder auch längere Phasen von Kursrückgängen gab, die durchaus auch 10 bis 20 Jahre lang anhalten konnten. Hier war es für Anleger ratsam, nicht investiert zu sein.

Um die für Anleger wenig einträgliche Zeit ausfindig zu machen, kann man sich im einfachsten Fall der Verwendung fundamentaler Kennzahlen bedienen. Denn immer wenn Dividendenrenditen, Kurs-Gewinn-Verhältnisse oder Kurs-Umsatz-Verhältnisse bestimmte Größenordnungen erreichen, war es sinnvoll, dem Aktienmarkt den Rücken zuzudrehen und zu warten bis dieselben Kennzahlen wieder unterbewertete Märkte anzeigten. Hier ergeben sich jedoch zwei Nachteile. Anleger können über längere Zeit vom Aktienmarkt ausgeschlossen werden. Darüber hinaus sind diese fundamentalen Kennzahlen isoliert betrachtet zu undifferenziert für eine erfolgreiche Analyse. Deshalb hat Claus Vogt sein Modell um weitere, die Aktienkursentwicklung bestimmende Einflussfaktoren ergänzt.

Wodurch werden Aktienkurse bewegt?

Claus Vogt ist der Überzeugung, dass Aktienkurse durch das Zusammenspiel dieser drei Einflussfaktoren bestimmt werde

  1. Durch die sehr wichtige fundamentale Bewertung
  2. Durch monetäre Rahmenbedingungen
  3. Durch die Stimmung der Marktteilnehmer

Aufbauend auf diesen drei Einflussfaktoren hat er eine Methode entwickelt, die es Privatanlegern erlaubt, eine mittel- bis langfristig ausgerichtete Anlagestrategie zu verfolgen.

Die Devise von Claus Vogt lautet: „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen"

Mittel- bis langfristig, weil erstens die wenigsten Anleger so viel Zeit haben, sich täglich mit Ihrem Depot auseinanderzusetzen, zweitens der Handel zunehmend von kurzfristig orientierten Anlegern beherrscht wird und somit in diesem Zeitwerk eine große Konkurrenz herrscht, drittens, weil in Bullenmärkten das große Geld nicht durch hektisches hin- und hertraden verdient wird, sondern durch mittel- bis langfristige Anlagen.

Erster Baustein seiner Strategie: Die fundamentale Bewertung

Es gibt viele wichtige fundamentale Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die Dividendenrendite, das Kurs Umsatz-Verhältnis, das Kurs-Cashflow-Verhältnis und das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Claus Vogt hält das Kurs-Gewinn-Verhältnis und die Dividendenrendite für die wichtigsten und auch am einfachsten nachvollziehbaren Kennzahlen. Daher will er hier auf diese beiden Kennzahlen näher eingehen:

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Die wohl bekannteste Bewertungskennzahl ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz gesagt das KGV. Diese Kennzahl setzt den Aktienkurs eines Unternehmens ins Verhältnis zu seinen Gewinnen. Es gibt KGVs, die auf tatsächlich erzielten Gewinnen basieren und solche die erwartete, also geschätzte zukünftige Gewinne heranziehen. Claus Vogt berechnet das KGV immer auf Basis tatsächlich generierter Gewinne der letzten 12 Monate nach GAAP (Generally Accepted Accounting Principles). Denn nur sie lassen langfristige Vergleiche zu. Das KGV lässt sich folgendermaßen bewerten: Langfristig höchst attraktive Kaufzeitpunkte sind bei einem einstelligen KGV gegeben. Unattraktive Kaufzeitpunkte hingegen werden von KGVs von 20 und höher signalisiert.

Da Unternehmensgewinne aber sehr zyklisch sind, geben sie beispielsweise in einer Rezession, in der sie normalerweise stark einbrechen, kein sinnvolles Bild der Ertragskraft wieder. Daher nutzt Claus Vogt eine Variante des KGVs, die von John P. Hussmann eingeführt wurde. Diese verwendet lediglich die Spitzengewinne des jeweiligen Wirtschaftszyklus. Das bedeutet, dass die bis dahin erzielten Spitzengewinne solange als Bezugsgröße für das KGV gelten bis sie im nächsten Wirtschaftsaufschwung überboten werden.

Wenn Sie ein Entscheidungsmodell mit dem KGV nach der Hussmann-Methode entwickeln, gelten KGVs im einstelligen Bereich als positiv, Werte zwischen 10 und 15 als neutral, Werte zwischen 15 und 18 als leicht negativ und Werte über 18 als sehr negativ.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite gibt das Verhältnis der Dividende, die ein Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet, zum Aktienkurs wieder. Langfristig sehr attraktive Einstiegspunkte wurden an der Börse von Dividendenrenditen in Höhe von mindestens 6% begleitet. Unattraktive Börsenzeiten lagen vor, wenn die Dividendenrendite zwischen 3% bis 4% betrug. Ende der 90er Jahre sank diese Kennzahl übrigens unter 3%. Anfang 2000, am Höhepunkt der Spekulationsblase, belief sie sich nur noch auf 1,4%.

Zweiter Baustein seiner Strategie: Die monetären Rahmenbedingungen

Wirtschaft und Finanzmärkte werden maßgeblich von Zinsen und Geldmengen beeinflusst. Um den Rahmen nicht zu sprengen, stellt Claus Vogt Ihnen hier einige einfache Zusammenhänge dar. Es ist keine Frage, dass Zentralbanken einen erheblichen Einfluss auf die Märkte ausüben.

Fallende Zinsen und steigende Geldmengen können in unserem gegenwärtigen Weltwährungssystem generell als positiv für die Wirtschaft und die Börsenkurse gelten, steigende Zinsen und weniger stark steigende Geldmengen hingegen als bremsend für die Wirtschaft und die Aktienkurse. Für gewöhnlich reicht es die Zinsschritte der Notenbank zu verfolgen, um die monetären Rahmenbedingungen zu erfassen.

In Ausnahmefällen sollten Sie auch einen Blick auf die Geldmengenentwicklung werfen, um zu erkennen, ob Zinserhöhungen oder –senkungen Auswirkungen auf die Liquidität haben.

Neben diesen beiden Einflussfaktoren sollten Sie die Zinsstrukturkurve im Auge behalten. Sie gibt die Zinshöhe in Abhängigkeit der Laufzeit wieder. Im Normalfall sind die kurzfristigen Zinsen niedriger als die langfristigen. Damit machen gerade Finanzdienstleister schöne Gewinne, indem sie sich kurzfristig mit niedrigen Zinsen verschulden und das Geld mittel- oder langfristig zu höheren Zinsen ausleihen oder anlegen.

Entstehende Preissteigerungen im amtlich berechneten Warenkorb zwingen die Zentralbank von Zeit zu Zeit zum Einschreiten. Meist beginnt die Zentralbank mit der Anhebung der kurzfristigen Zinsen. Dadurch fallen die Gewinne der Finanzdienstleister geringer aus und sie verleihen ihr Geld nicht mehr so schnell.

Daher ist die Zinsstrukturkurve in den Augen von Claus Vogt der beste Indikator einer wirtschaftlichen Abschwächung oder Rezession. Je steiler die Zinsstrukturkurve, also je größer die Differenz zwischen kurz- und langfristigen Zinsen, desto expansiver ist die von der Notenbank betriebene Geldpolitik und desto üppiger ist die Versorgung der Finanzmärkte und der Wirtschaft mit Liquidität.

Die inverse Zinsstrukturkurve ist Indikator für eine Rezession

Besondere Beachtung findet die inverse Zinsstrukturkurve, also wenn die langfristigen Zinsen niedriger sind als die kurzfristigen. Immer wenn dies eintraf, folgten in der Vergangenheit eine Rezession und eine Baisse an den Börsen. Auch wenn es schon Börsenbaissen gab, die nicht durch eine inverse Zinsstrukturkurve angezeigt worden sind, ist diese ein verlässlicher Indikator zur Vorhersage von Rezessionen.

Machen Sie sich also die Mühe, die Zinsstrukturkurve einmal im Monat zu betrachten. Das geht ganz einfach, indem man die Differenz aus Dreimonatszinsen und 10jährigen Staatsanleihen bildet. Um es möglichst einfach zu halten, müssen sie nur hellhörig werden, wenn die Zinsstrukturkurve negativ ist. Dies sollte in Ihrem Entscheidungsmodell als negatives Zeichen gedeutet werden. Ansonsten spielt die Zinsstrukturkurve keine Rolle.

Allerdings darf die Zinspolitik nicht ignoriert werden. Zinserhöhungen bilden sich in Ihrem Modell negativ aus, Zinssenkungen sind positiv zu werten. Da die Aktienmärkte mit einer Verzögerung von ca. sechs Monaten auf Zinsanpassungen reagieren, hat Claus Vogt seine Methode noch verfeinert. Erst wenn drei Zinsschritte in eine Richtung erfolgt sind, wertet er dies in seinem System positiv oder negativ. Alles andere ist neutral zu bewerten.

Dritter Baustein seiner Strategie: Die Stimmung der Marktteilnehmer

Die Stimmung der Marktteilnehmer bezeichnet man als Sentiment-Indikator. Dieser Indikator funktioniert ganz einfach: Hat die große Mehrheit der Marktteilnehmer einen Trend erkannt und glaubt optimistisch an eine weitere Fortsetzung, dann gibt es zu diesem Zeitpunkt kaum jemanden, der die Kurse mit weiteren Käufen bzw. Verkäufen in die Höhe bzw. Tiefe treiben kann. Daher ist es unwahrscheinlich, dass sich der Trend weiter fortsetzt. Eine Trendwende ist dann absehbar.

Die Sentiment-Indikatoren findet Claus Vogt ebenfalls enorm wichtig. Daher nehmen sie neben den beiden anderen Bausteinen ein Drittel seiner Strategie ein. Schwierig ist jedoch die Messbarkeit der Stimmung der Marktteilnehmer.

In Claus Vogts Augen zeigt das Put-Call-Ratio, dass das Kaufverhalten der Optionsspekulanten abbildet, zu viele Brüche. Auch Meinungsumfragen sind nicht aussagekräftig, da sich das menschliche Handeln oft von dem unterscheidet, was gesagt wird.

Anzahl der bullishen und bearishen Börsenbriefe ist ein guter Indikator für die Anlegerstimmung

Daher bevorzugt er den Sentiment-Indikator, der von Investors Intelligence veröffentlicht wird. Hier wird ausgewertet, wie viele der unabhängigen US-Börsenbriefe eher bullish oder eher bearish sind. Zuviel Optimismus wird angezeigt, wenn mehr als 55% der Börsenbriefe bullish sind. Zuviel Pessimismus ist angezeigt, wenn es mehr Bären als Bullen unter den Börsenbriefschreibern gibt.

Dieser Indikator regiert sehr träge und ist daher nur für mittel- bis langfristige Prognosen geeignet. In Claus Vogts Modell wird es negativ gewertet, wenn der Indikator von Investors Intelligence mehr als 55% der Börsenbriefe als bullish ausweist. Erst wenn ein Gegensignal erfolgt (also mehr Börsenbriefe bearisch statt bullish sind), wird er positiv. Diese Wertung gilt solange bis bei den Optimisten wieder die 55%-Marke erreicht wird.

Schafft es ein Investmentthema auf die Titelseite, ist der Aufwärtstrend bald beendet

Der Titelseiten-Indikator ist ein weiterer gut einzusetzender Indikator, um das Ende eines Aufwärts-Trends vorherzusehen. Wenn Themen plötzlich eine so große Popularität erhalten, dass Sie auf der Titelseite der großen Zeitungen und Zeitschriften erscheinen, dann zeigt dies meist das Ende eines Trends an. Daher sollte jeder Anleger immer mal wieder am Kiosk vorbeigehen und sich die Titelseiten ansehen.

So setzen Sie Claus Vogts Anlagestrategie um

Die fundamentale Bewertung, die monetären Rahmenbedingungen und das Sentiment der Marktteilnehmer bilden die Bausteine für die Anlagestrategie von Claus Vogt. Sind mindestens zwei dieser Komponenten positiv, investiert er voll am Aktienmarkt. Sind jedoch mindestens zwei Komponenten negativ, wird das Portfolio mit Hilfe einer einfachen Regel verkleinert.

Claus Vogt baut sein Portfolio folgendermaßen auf: Er kauft ausschließlich Aktien, deren 200-Tage-Durchschnittslinie steigt und die relative Stärke zeigen. Die Aktien hält er solange, bis die 200-Tage-Linie zu fallen beginnt. Dann verkauft er. Wenn sein Modell weiterhin positiv ist, kauft er andere Aktien, die wiederum seine Kriterien (steigende 200-Tage-Durchschnittslinie und relative Stärke) erfüllen müssen. Wenn sein Modell aber negativ ist, verkauft er diese Positionen, baut aber keine neuen mehr auf. So verkleinert sich das Depot langsam automatisch und die Liquidität nimmt zu. Sobald das Modell wieder ins Positive dreht, investiert er erneut.

Die Markttechnik spielt für seine Analyse nur eine untergeordnete Rolle, denn die Ergebnisse seiner Methode sind der Markttechnik immer übergeordnet. Das bedeutet, wenn die Markttechnik seine negative oder positive Sichtweise noch verstärkt, ist dies für Claus Vogt ein weiteres Signal für seine prognostizierte Entwicklung. Sagt die Markttechnik jedoch das Gegenteil, dann beachtet er die Aussage nicht.

Da die Korrelation zwischen den europäischen Aktienmärkten und den amerikanischen immer noch vorhanden ist, reicht es aus, die US-Börse zu verfolgen, denn diese ist immer noch die Weltleitbörse und bestimmt die Richtung an den übrigen Märkten.