Lebenslauf

Studium

Claus Vogt studierte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Bankbetriebslehre, Marketing sowie wirtschaftspolitische Entscheidungen und Wirtschaftssysteme. 1991 schloss er dieses Studium als Dipl.-Kaufmann ab. Schon in seiner Zeit als Student faszinierten ihn vor allem die Börse und Finanzmarkttheorien.

Schnell erkannte er, dass an der Börse allein der anonyme Markt über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Es bedarf an den Finanzmärkten also keiner wohl gesonnenen Vorgesetzten oder guter Beziehungen, um erfolgreich zu sein. Dies reizte ihn und machte die Auseinandersetzung mit den auch intellektuell hoch interessanten Märkten noch attraktiver.

So entwickelte er bereits während seines Studiums seine eigenen Methoden. Um an den Kapitalmärkten sinnvolle Entscheidungen treffen zu können, passte er seine Strategie den gegebenen Marktverhältnissen stetig an. Eine zentrale Rolle seiner Strategie spielen die Fundamentalbewertung, der Wirtschaftszyklus, die monetären Rahmenbedingungen und das Sentiment, also die Stimmung unter den Marktteilnehmern. Die Technische Analyse betrachtet er lediglich als Hilfsfunktion. Sehr nützlich bei der Entwicklung seiner Prognosemodelle waren allerdings nicht die Theorien der modernen Volkswirtschaftslehre, wie man vermuten könnte, sondern seine bei den Philosophen erworbenen Kenntnisse in Formaler Logik und Wissenschaftstheorie.

Bereits 1987, also schon während seiner Studienzeit, tätigte er eines seiner ersten Investments. Es handelte sich um eine Kaufoption auf die VW-Aktie, welche von allen Bankhäusern bejubelt und zum Kauf empfohlen wurde. Durch den bald darauf eintretenden Börsencrash erlitt er zwar einen Totalverlust, aber der Lerneffekt war umso größer. Von nun an war ihm klar, dass er sich selbst um seine Investments kümmern musste und sich nicht auf die Meinung der Bankanalysten oder der breiten Masse verlassen durfte. Diese entscheidende Erfahrung hat sein weiteres Handeln geprägt.

Beruflicher Werdegang

Nach Beendigung seines Studiums 1991 entschied er sich bewusst für einen Einstieg bei einer amerikanischen Investmentbank, ein Sektor, der zu dieser Zeit bei deutschen Studenten sehr unpopulär war. Konkret führte ihn sein Weg zu Merrill Lynch, damals eines der größten Brokerhäuser der Welt. Dort konnte er sehr viel über Märkte, Analysetechniken und Finanzprodukte lernen. Er erfuhr jedoch auch vieles, was die Finanzindustrie nicht gerade in einem positiven Licht erscheinen lässt. Das Ziel, mithilfe dieser Tätigkeit sein Wissen abzurunden und sein eigenes Analyse-Prognose-Modell weiterzuentwickeln, konnte er jedoch verwirklichen.

Sein Weg führte ihn dann zu HSBC Trinkaus, wo er als Finanzanalyst für den Bankensektor zuständig war. Im Februar 2000 wechselte er zur Berliner Effektenbank AG, wo er sowohl das Research leitete als auch die strukturierte Vermögensverwaltung aufbaute. Diese Zuständigkeiten behielt er bei, nachdem die Berliner Effektenbank 2007 Teil der quirin bank AG wurde. Schließlich gründete er 2010 mit einem Partner eine bankenunabhängige Vermögensverwaltung. 2014 veräußerte er diese Beteiligung, um sich stärker auf seinen Börsenbrief Krisensicher Investieren zu konzentrieren, aber auch um sich gemeinsam mit Johann Saiger einem derzeit noch nicht öffentlichen Projekt im Edelmetallsektor zuzuwenden.

Veröffentlichungen

2004 erregte Claus Vogt mit seinem Bestseller „Das Greenspan Dossier – Wie die US-Notenbank das Währungssystem gefährdet, oder: Inflation um jeden Preis", den er zusammen mit seinem Wegbegleiter Roland Leuschel geschrieben hat, große Aufmerksamkeit, weil er offen und ehrlich mit der ruinösen Geldpolitik des ehemaligen Notenbankchefs Alan Greenspan abrechnete. Zu dieser Zeit war Greenspan noch in Amt und Würden und Kritik an seiner Person und Arbeitsweise geradezu verpönt.

Ex-Fed-Präsident Alan Greenspan

Es verhielt sich sogar eher umgekehrt: Bei Greenspans Abschied 2006 hieß es in vielen Zeitungen: „Wenn der Chef der US Federal Reserve Bank vor die Mikrophone trat, hielten nicht nur Banker, Wirtschaftsbosse, Devisenhändler, Aktionäre und Kleinanleger den Atem an, sondern auch die Staatenlenker der Welt. Jedes Mal, wenn dieser 'Mogul der internationalen Finanzwelt' sich öffentlich äußerte, erzitterte die monetäre Erdbeben-Nadel auf der Richterskala der globalisierten Finanzwelt".

Mit Roland Leuschel verbindet ihn seit jener Zeit eine tiefe Freundschaft. Gerne hätte er schon früher auf den Rat dieses wichtigen Wegbegleiters und Mentors zurückgegriffen, um seine Theorien und Strategien in kritischen Gesprächen weiterzuentwickeln oder zu verbessern. Ganz nebenbei haben die beiden 2009 mit „Die Inflationsfalle" noch einen weiteren Bestseller geschrieben, dessen amerikanische Version im Januar 2011 unter dem Titel "The Global Debt Trap" in den USA veröffentlicht wurde. Immer wieder ist Claus Vogt gern gesehener Interviewpartner in Funk und Fernsehen sowie Kolumnist diverser Zeitungen und Zeitschriften.

Claus Vogts Welt

Trotz eines abgeschlossenen BWL-Studiums versteht sich Claus Vogt weitgehend als Autodidakt. Er bezeichnet sich selbst als radikal-liberal denkenden Menschen. Die Basis seiner makroökonomischen Analyse ist die Österreichische Schule.

Claus Vogt wird in der Finanz- und Medienwelt gerne als „Permabär" gesehen, der stets den Untergang der Weltwirtschaft prognostiziert. Diese Aussage lässt sich allerdings bereits bei einer oberflächlichen Überprüfung nicht halten. Beispielsweise gehörte er zu den wenigen Analysten, die im Frühjahr 2009 den Beginn einer größeren Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten prognostizierten. Auf die Frage, warum er denn so pessimistisch für die kommende Wirtschaftsentwicklung sei, antwortete er einmal: „Ich liebe das Leben und bin ganz bestimmt kein Pessimist. Aber ich kenne das Leben auch, und deshalb bin ich Realist."

Markteinschätzungen Aktienmarkt

Seine Erfolge geben ihm Recht. So hat er die bis dato 14 Jahre andauernde langfristige Aktienbaisse bereits im Jahr 2000 vorhergesagt. Er warnte in 2007 rechtzeitig und eindringlich vor dem baldigen Platzen der Immobilienblase in den USA, aber ausdrücklich auch in Spanien oder Irland, und der damit einhergehenden Hypothekenkreditkrise und Bankenpleiten, als andere diese Überlegungen und Prognosen noch für abwegig hielten – darunter so prominente Zeitgenossen wie der damalige US-Notenbankpräsident Ben Bernanke.

Auch die darauf folgende Entwicklung der Börse mit ihrem wilden Auf und Ab hat er im Großen und Ganzen richtig prognostiziert. Hier eine Kostprobe aus seinem Buch: „… Ein Platzen dieser Blase (Immobilienblase) dürfte ohne Umschweife einen Aktiencrash auslösen, das Finanzsystem – allen voran die im Zentrum der Blase stehenden Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac – in Schwierigkeiten bringen und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen".
(Das Greenspan Dossier, 3. erweiterte Auflage 2006)

Sein glasklarer analytischer Verstand sorgt dafür, dass er seiner Welt immer einen Schritt voraus ist. Claus Vogt war Anfang 2001 einer der wenigen und ersten, die die bis heute andauernde langfristige Gold- bzw. Rohstoffhausse, die seinen Kunden schon einige 100% Gewinn beschert hat, in ihrem ganzen Ausmaß vorhergesehen haben. Etwa zeitgleich sagte er im Jahr 2000 den Beginn eines langjährigen Aktienbärenmarktes voraus. Abwärtstrends dieser Art, so Vogt schon damals, dauern in der Regel 15 bis 20 Jahre. Laut Vogt ist das Ende dieser langfristigen Abwärtsphase leider noch immer nicht abzusehen, da die US-Aktienmärkte auch jetzt noch weit entfernt sind von attraktiven fundamentalen Bewertungsniveaus und zusammen mit den Rentenmärkten sogar schon wieder eine gewaltige Spekulationsblase gebildet haben.

Die Finanzmarktgeschichte zeigt, dass der Beginn langfristiger Haussen immer mit deutlich unterbewerteten Märkten zusammenfällt. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass dieses Mal alles anders sein wird.

Was treibt Claus Vogt an?

Seiner Meinung nach kann man mit einer eingehenden Analyse der Finanzmärkte nicht nur die wirtschaftlichen Entwicklungen prognostizieren, sondern auch gesellschaftliche und politische Veränderungen vorhersagen. Langweilige Routine gibt es hier nicht, da man nicht einfach abwarten kann, sondern sich tagtäglich mit den neuen Entwicklungen auseinandersetzen muss. Nur so ist man seiner Ansicht nach für die Zukunft gewappnet und kann die richtigen Entscheidungen treffen. Gerade jetzt sehen sich Deutschland, Europa und die ganze Welt mit gewaltigen Herausforderungen konfrontiert. Staatsschuldenkrisen stehen uns bevor. Staatsschuldenkrisen, die die Welt, wie wir sie kennen, dramatisch verändern werden. Und das Weltwährungssystem ungedeckter Gelder, das die eigentliche Ursache der großen Fehlentwicklungen und Krisen der vergangenen Jahre ist, befindet sich in seiner Endphase. Sein Zusammenbruch, der gleichzeitig die Bankrotterklärung der gemäßigten Planwirtschaft der westlichen Welt bedeutet, erscheint Vogt unvermeidlich. Allerdings weist er ausdrücklich darauf hin, dass das Ende dieses unseriösen Systems als große Chance zur Neuausrichtung unserer Gesellschaft im Sinne des klassischen Liberalismus gesehen werden kann.

Das Credo verantwortungsvoll wirtschaftender Generationen lautet: „Meine Kinder sollen es einmal besser haben als ich." Das geld- und staatsschuldenpolitische Credo der vergangenen Jahrzehnte hingegen lautet: „Nach uns die Sintflut."

Mit seiner Arbeit möchte Vogt auch einen Beitrag dazu leisten, zu einer verantwortungsvollen Gesellschaftsordnung zurückzukehren.

 

Zur Entspannung spielt Vogt gerne Klavier. Außerdem genießt er die Natur in all ihren Facetten. Er beobachtet leidenschaftlich gerne Vögel und andere Tiere, am liebsten tief im afrikanischen Busch, weitab der Zivilisation, in rustikalem Ambiente.

Claus Vogt lebt zusammen mit seiner Frau in Zypern.