Die Spekulationsblase ist endgültig geplatzt: Jetzt brechen alle Dämme- 28.03.2020

Die Spekulationsblase ist endgültig geplatzt: Jetzt brechen alle Dämme

Eine neue Schuldenkrise zeichnet sich ab

Liebe Leser,

dass die Geld- und Schuldenschleusen in der nächsten Krise bis zum Anschlag geöffnet würden, haben Roland Leuschel und ich immer wieder betont, ausdrücklich auch in unserem im November 2019 erschienenen Buch „Die Wohlstandsvernichter – Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“. Es zeigt Ihnen in aller Klarheit die verheerenden Ergebnisse und Nebenwirkungen der ultralaxen Geldpolitik der vergangenen Jahre, deren Folgen mit der jetzt begonnenen Krise schlagartig sichtbar werden.

Dass im nächsten Abschwung, der jetzt begonnen hat, alle Dämme brechen und alle Hemmungen fallen würden, folgte aus der Interventionsspirale, in die sich Zentralbanken und hochverschuldete Staaten in kurzsichtiger und verantwortungsloser Weise begeben haben. Jetzt ist es so weit, und es wird schwerwiegende Folgen haben.

Beginn einer schweren Rezession

Diese Krise wird vermutlich sehr bedrohliche Ausmaße annehmen – und zwar unabhängig von der Pandemie. Denn die riesige Spekulationsblase der vergangenen Jahre ist mit einem noch nie dagewesenen Paukenschlag geplatzt. Die Folgen werden uns jahrelang beschäftigen. Wohin die Reise von hier aus gehen wird, hängt in großem Umfang von zukünftigen geld- und fiskalpolitischen Entscheidungen und deren Wirkungen und Nebenwirkungen ab.

Aufhalten lässt sich der Bereinigungsprozess, der auf eine Spekulationsblase folgt, nicht. Das haben zuletzt die Jahre 2007 bis 2009 gezeigt. Die Welt ist heute sehr viel höher überschuldet als damals. Jetzt werden neue Schulden in noch nie gesehenem Umfang dazukommen. In unserer am Montagabend, den 30. März erscheinenden Themenschwerpunkt-Ausgabe werden wir uns unter anderem mit Schuldenkrisen und dem politischen Umgang mit ihnen befassen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den kommenden beiden Jahren eine oder sogar mehrere Schuldenkrisen erleben werden, ist sehr groß. Deshalb sollten Sie wissen, wie Regierungen in der Vergangenheit auf Schuldenkrisen reagiert haben und wie Sie jetzt die Weichen richtig stellen.

Aktienbaisse in vollem Gang

Obwohl die Aktienmärkte weltweit schon recht deutlich gefallen sind, befindet sich die fundamentale Bewertung des amerikanischen S&P 500 Index erst ungefähr auf dem Niveau, wo sie am Top des Jahres 2007 stand. Entsprechend groß ist das Risiko weiterer erheblicher Kursrückgänge.

Die Blase ist geplatzt, die Baisse hat begonnen. Auch an den Finanzmärkten stehen wir erst ganz am Anfang eines Bereinigungsprozesses, der Zeit in Anspruch nehmen wird. Im Durchschnitt dauert eine Aktienbaisse 19 Monate – jetzt sind seit dem Höchststand von DAX und S&P 500 gerade einmal 5 Wochen vergangen.

Der Goldpreis steigt schon wieder

Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei Gold. Hier hat lediglich eine Korrektur an die charttechnische Unterstützung der 200-Tage-Durchschnittslinie stattgefunden. Gold befindet sich erst in der Frühphase einer Hausse.

Goldpreis pro Unze in $, 2018 bis 2020
Der Goldpreis befindet sich weiterhin in einem Aufwärtstrend und hat nur eine Korrektur an seine 200-Tage-Durchschnittslinie erfahren.
Quelle: StockCharts.com

Die in den vergangenen Tagen erfolgten geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen sind rundum bullish für Gold. Im Unterschied dazu beginnen sich an den Aktien- und Unternehmensanleihenmärkten die Exzesse der vergangenen Jahre zu rächen.

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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: Schuldenkrisen sind bullish für Gold.

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Wenig Klimaschutz bei vom Staat geförderten Baumaßnahmen

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

Liebe Leserinnen und Leser,

in Deutschland rangiert der Klimaschutz seit geraumer Zeit ganz oben auf der politischen Prioritätenliste. Der Bund hat Ende 2019 das Bundes-Klimaschutzgesetz verabschiedet, das den Schutz vor den Auswirkungen des weltweiten Klimawandels und die Erfüllung der nationalen Klimaschutzziele sicherstellen soll. Mehrere Bundesländer hatten für ihren Zuständigkeitsbereich schon Jahre zuvor eigene Klimaschutzgesetze in Kraft gesetzt.

Doch nicht immer werden die mit diesen Gesetzen verfolgten Ziele auch tatsächlich erreicht. Dies belegt beispielhaft eine Untersuchung aus einem süddeutschen Bundesland, in der es um Klimaschutz bei mit Zuschüssen des Landes geförderten Baumaßnahmen von Kommunen geht. Schon im Jahr 2014 war in dem Bundesland ein Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes in Kraft getreten. Danach sollte die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in dem Bundesland bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Bis 2050 wird Klimaneutralität angestrebt.

Den Behörden des Landes sowie den Kommunen und den sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts wurde beim Klimaschutz eine allgemeine Vorbildfunktion zugewiesen. Ferner wurde festgelegt, dass die Förderprogramme des Landes für den Hochbau den Grundsätzen des nachhaltigen Bauens Rechnung tragen sollen.

Die Bauplanungen berücksichtigten Aspekte der Nachhaltigkeit häufig nicht

In der erwähnten Studie wurde zunächst untersucht, ob sich die Planungen von geförderten Hochbaumaßnahmen seit dem Inkrafttreten des Landesklimaschutzgesetzes im Hinblick auf nachhaltiges Bauen und Klimaschutz verbessert haben und die geförderten Kommunen ihrer Vorbildfunktion gerecht wurden. Im Ergebnis war vielfach festzustellen, dass die Instrumente des nachhaltigen Bauens, wie Lebenszykluskostenberechnungen, flächeneffizientes Bauen oder die Ökobilanzierung von Baustoffen bei den Planungen oftmals nicht oder nicht hinreichend genutzt wurden.

Die mit Landesmitteln geförderten Hochbaumaßnahmen wurden näher betrachtet

In einem weiteren Schritt wurde untersucht, in welchem Umfang Fragen des Klimaschutzes bei Hochbaumaßnahmen vor und nach Inkrafttreten des Landesklimaschutzgesetzes berücksichtigt worden sind. Zu diesem Zweck wurden 147 in den Jahren 2010 bis 2019 mit Landesmitteln geförderte Hochbaumaßnahmen näher betrachtet. Im Wesentlichen handelte es sich um Neu-, Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen, teilweise in Verbindung mit Sanierungen und Modernisierungen, von Dienstgebäuden kommunaler Gebietskörperschaften, um Kindertagesstätten, Schulen oder Gebäude mit kulturellen Nutzungen. Die Kosten der einzelnen Maßnahmen lagen zwischen 1 Million und 39 Millionen Euro.

Kaum Wirkungen des Landesklimagesetzes feststellbar

Die Auswertung führte zu folgenden Ergebnissen: Vor Inkrafttreten des Landesklimaschutzgesetzes hatten 18 von 60 Baumaßnahmen (30 Prozent) einen höheren als den gesetzlich geforderten energetischen Standard. Nach dem Inkrafttreten des Landesklimaschutzgesetzes wiesen lediglich 13 von 87 Baumaßnahmen (15 Prozent) einen energetischen Standard aus, der die Vorgaben überschritt. Gebäudebewertungen nach einem Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen wurden nicht durchgeführt oder waren anhand der vorgelegten Bauunterlagen nicht feststellbar. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Bestimmungen des Landesklimaschutzgesetzes bisher nicht die vom Gesetzgeber beabsichtigte Wirkung entfaltet hätten.

Die Vorgaben des Landesklimagesetzes sollen konkretisiert werden

Die Grundsätze des nachhaltigen Bauens hätten im Ergebnis zu wenig Beachtung gefunden. Auch seien die kommunalen Zuschussempfänger ihrer Vorbildfunktion im Hinblick auf die Verbesserung des Klimaschutzes nicht hinreichend gerecht geworden. Laut der Untersuchung liegt dies zum Teil in fehlenden Regelungen begründet, welche die Grundsätze des Klimaschutzgesetzes handhabbar machen. Das für den Baubereich zuständige Ministerium des Bundeslandes hat erklärt, dass für die Zukunft entsprechende Erlasse ergehen werden, um die Einhaltung der Klimaschutzziele und die Beachtung der Grundsätze des nachhaltigen Bauens bei geförderten Baumaßnahmen sicherzustellen.

Der Klimaschutz und die derzeitige reale Krise

Die Ergebnisse der Untersuchung belegen, wie schwer es den betroffenen Dienststellen fällt, den von der Politik gewünschten Klimaschutz in die Tat umzusetzen. Momentan hat unser Land allerdings ganz andere Probleme. Ob sich der Meeresspiegel in den nächsten hundert Jahren um einen Meter erhöhen wird, ist nicht mehr die vorrangige Sorge der deutschen Bevölkerung. Wir sind besser beraten, liebe Leserinnen und Leser, erst einmal die derzeitige reale Krise zu bewältigen, ehe wir uns wieder Gedanken über weit in der Zukunft liegende Entwicklungen machen, sagt gelassen

Ihr

Gotthilf Steuerzahler