Glauben Sie, dass der Goldpreis manipuliert wird?- 17.11.2018

Glauben Sie, dass der Goldpreis manipuliert wird?

Goldpreismanipulation und Bitcoin

Liebe Leser,

die Frage, ob der Goldpreis manipuliert wird, scheint viele von Ihnen zu beschäftigen. Jedenfalls wurde mir diese Frage auch auf der Edelmetallmesse am vergangenen Wochenende wieder mehrmals gestellt.

Wer das Geschehen am Terminmarkt regelmäßig verfolgt, kann nur zu einer Antwort kommen: Ja, der Goldpreis wird ganz offensichtlich manipuliert. Es ist nämlich eine Tatsache, dass es am Goldmarkt schon seit vielen Jahren Auffälligkeiten gibt, die sehr deutlich auf Marktmanipulationen hinweisen.

Normale Verkäufer agieren marktschonend

Am auffälligsten sind immer wieder zu sehende große Verkaufsaufträge, die unlimitiert zu einer Zeit an den Markt gegeben werden, wenn dieser kaum liquide ist. Normale Verkäufer gehen so natürlich nicht vor. Sie sind stattdessen sehr bemüht, ihre Verkäufe möglichst marktschonend abzuwickeln, um einen guten Preis zu erzielen.

Wer anders vorgeht, hat ganz offensichtlich auch ein anderes Ziel. Er will mit seiner Verkaufsorder einen möglichst starken Preisrückgang bewirken.

Doch wer sollte das tun, wenn nicht Zentralbanker und Regierungen, die mit allen Mitteln den Bestand des Papiergeldsystems sichern wollen?

Stecken Zentralbanken hinter diesen Machenschaften?

Ich bin wenig empfänglich für Verschwörungstheorien. Deshalb habe ich erhebliche Zweifel, dass Zentralbanken hinter den Manipulationen stecken. Dass sie ein starkes Motiv haben, ist selbstverständlich richtig. Aber warum sollten sie ausgerechnet den kleinen Goldmarkt heimlich und konspirativ manipulieren? Wo sie doch völlig schamlos und im festen Glauben, das Richtige zu tun, beispielsweise die riesigen und volkswirtschaftlich so wichtigen Anleihenmärkte in aller Offenheit manipulieren und auch noch stolz auf diese Markteingriffe sind.

Wer propagandistisch in der Lage ist, dem Volk ausdrücklich verbotene Staatsanleihenkäufe als geldpolitisches Ei des Kolumbus zu verkaufen, der sollte kein Problem damit haben, die breite Öffentlichkeit von der „Notwendigkeit eines niedrigen Goldpreises“ zu überzeugen, wenn er das denn wollte.

Außerdem müsste es für eine solche Konspiration nach so vielen Jahren zahlreiche Mitwisser geben. Kaum zu glauben, dass sich darunter nicht jemand befinden sollte, der Beweise an die Öffentlichkeit trägt – sei es aus Idealismus, schlechtem Gewissen, Rache, Gewinnsucht, oder warum auch immer.

Gewinnerzielungsmotiv ist die naheliegende Erklärung

Es gibt eine sehr viel einfachere Erklärung für das auffällige Geschehen an den Terminmärkten: Mächtige Marktteilnehmer mit tiefen Taschen sowie besten Marktkenntnissen und Marktzugängen manipulieren die Kurse, um möglichst risikolos Gewinne einzustreichen. Wie genau das funktioniert, habe ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren schon im August 2015 ausführlich beschrieben, wie Sie in unserem Archiv nachlesen können.

Den Zentralbanken kommt dabei allerdings auch eine nicht unerhebliche Rolle zu, indem sie erst gar nicht den Versuch unternehmen, dieses offensichtliche Treiben zu unterbinden. Denn per Gesetz sind Marktmanipulationen ja verboten – wenn sie nicht von Zentralbanken vorgenommen werden.

Konspiration bei Bitcoin & Co.?

Im Unterschied zum Goldmarkt beschleicht mich jedoch bei Bitcoin & Co. der Gedanke an eine Konspiration. Je intensiver ich mich mit den Kryptowährungen befasst habe, desto stärker wurde dieser Eindruck eines möglichen Zusammenhangs zwischen dem staatlichen Wunsch nach einem Bargeldverbot und dem anonymen Auftauchen von Bitcoin. Mehr dazu lesen Sie auf knapp hundert Seiten in meinem neuen kleinen Buch „Bitcoin & Co. Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“. Erhältlich im Buchhandel oder auf unserer Homepage – aber ganz bewusst nicht bei Amazon.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Herzliche Grüße,

Ihr

P.S.: An den Aktienmärkten stehen uns extrem spannende Zeiten mit entsprechend großen Gewinnchancen bevor. Bereiten Sie sich vor und sorgen Sie für ausreichend Liquidität, damit Sie diese Chancen auch wahrnehmen können. Die nächsten beiden Jahre können Ihr Leben verändern!

Was machen eigentlich ... meine Steuergroschen?

Was Chefärzte an einer Universitätsklinik verdienen

Wo sind sie denn nur hingekommen, meine Steuergroschen?
Autor: Gotthilf Steuerzahler

 

Liebe Leserinnen und Leser,

den Universitätskliniken in Deutschland geht es finanziell nicht gut. Viele von ihnen erwirtschaften Jahr für Jahr Defizite in Millionenhöhe, die dann von ihren Trägern, den Bundesländern, aus dem Steuersäckel ausgeglichen werden müssen. Die für die Uni-Kliniken Verantwortlichen sind bemüht, die finanzielle Situation ihrer Häuser zu verbessern. Dabei gerät auch die zum Teil sehr üppige Vergütung für das Management und das ärztliche Personal ins Blickfeld.

Die Universitätskliniken sind zum einen für die Ausbildung des ärztlichen Nachwuchses und für die medizinische Forschung zuständig. Für diese Aufgaben erhalten sie Geld vom jeweiligen Bundesland. Zum anderen sind die Universitätskliniken in der Krankenversorgung tätig, was von den Krankenkassen finanziert wird. In der Fachwelt besteht Einigkeit, dass das derzeitige Finanzierungssystem den besonderen Belastungen der Universitätskliniken nicht genügend Rechnung trägt.

Als Zentren der Spitzenmedizin sollen sie neue Methoden und Erkenntnisse in Bezug auf die Diagnose und Therapie von Krankheiten entwickeln. Ferner sind sie Zentren der Maximalversorgung, in denen die medizinisch schwersten und komplexesten Fälle behandelt werden. Die in diesem Zusammenhang entstehenden, zum Teil extrem hohen Kosten werden nicht ausreichend refinanziert.

Zahlen eines Klinikums wurden bekannt

Unter dem Druck ihrer knappen Kassen haben viele Universitätskliniken in den letzten Jahren in großem Umfang Stellen für Pflegepersonal abgebaut mit dem Ziel, die Kosten zu senken. Die Kosten für das ärztliche Personal sind hingegen gestiegen und tragen zu den Defiziten der Universitätskliniken bei.

Inzwischen geht man vielerorts dazu über, die Vergütung der Vorstandsebene sowie der leitenden Ärzte auf ein vernünftiges Maß zurückzuführen. Von einem großen Universitätsklinikum im norddeutschen Raum wurden hierzu vor kurzem Einzelheiten bekannt, welche einen tiefen Einblick in das Ringen um mehr Wirtschaftlichkeit bei dieser Einrichtung gewähren.

Die Vergütung des Klinik-Vorstandes ist besonders hoch

Bei diesem Klinikum belief sich die Gesamtvergütung des 3-köpfigen Vorstands im Jahr 2016 auf rund 1,2 Millionen Euro. Kritiker haben bemängelt, dass sich das Universitätsklinikum im Vergleich mit anderen Uni-Kliniken einen der teuersten Vorstände Deutschland leiste. Bei dem Klinikum handele es sich um eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Der Vorstand trage kein wirtschaftliches Risiko, die Gewährträgerhaftung liege bei dem betreffenden Bundesland. Die Höhe der derzeitigen Vergütung passe weder zur Finanzsituation des Klinikums noch zu der des Bundeslandes.

Nach Ansicht der Kritiker sollte sich der Aufsichtsrat bei künftigen Vergütungsverhandlungen an den Durchschnittsvergütungen der Vorstände der Universitätskliniken orientieren. Man kann nur hoffen, dass diese Sicht der Dinge in Zukunft auch tatsächlich durchgesetzt wird.

Die Zielvorgaben waren einfach zu erreichen

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus festen sowie aus variablen Bestandteilen. Mit den variablen Vergütungsbestandteilen wird das Ziel verfolgt, einen Anreiz zur Erreichung der von dem betreffenden Bundesland vorgegebenen wirtschaftlichen Ziele zu setzen. Mehrere Jahre lang vereinbarte der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums mit den Vorstandsmitgliedern jedoch lediglich, dass die in den Wirtschaftsplänen vorgesehenen Jahresergebnisse erreicht werden mussten, um die variable Vergütung in voller Höhe zu erhalten.

Das Einhalten des Wirtschaftsplans wird jedoch bereits durch die Grundvergütung abgegolten. Erst in den letzten Jahren wurden nach und nach individuell zu erreichende Ziele mit den Vorstandsmitgliedern abgeschlossen. Damit gelingt es dem Aufsichtsrat zunehmend, Zielvorgaben für den Vorstand zu etablieren, die sich positiv auf die wirtschaftliche Situation des Klinikums auswirken.

Hohe Vergütungen müssen vom Aufsichtsrat genehmigt werden

Mit Klinikdirektoren und Sektionsleitern schließt das Universitätsklinikum jeweils einen außertariflichen Arbeitsvertrag ab. Oberärzte erhalten neben dem tariflichen Arbeitsvertrag häufig Zusatzverträge. Sie bekommen eine Zusatzvergütung für Tätigkeiten, die über die tariflich vergüteten Tätigkeiten hinausgehen.

Der hohe wirtschaftliche Druck, der auf dem Klinikum lastet, hat vor einiger Zeit zu Veränderungen bei den Verträgen mit ärztlichen Mitarbeitern geführt. Im Jahr 2014 hat der Aufsichtsrat Gehaltsgrenzen für ärztliche Mitarbeiter vorgegeben. Seitdem müssen Verträge, die eine Gesamtvergütung von 300.000 Euro pro Jahr übersteigen, dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt werden.

Chefärzte dürfen im Durchschnitt nicht mehr als 200.000 Euro verdienen

Um weitere Einsparungen zu erzielen, ergänzte der Aufsichtsrat seine Vorgaben durch entsprechende Zielvereinbarungen mit dem Vorstand. Seit 2014 sind Teile der variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder von der Einhaltung einer Durchschnittsvergütung bei neu abzuschließenden Chefarztverträgen von 200.000 Euro pro Jahr abhängig.

Auch mit dieser neu vorgegebenen Grenze ist es dem Universitätsklinikum gelungen, offene Chefarzt-Stellen zu besetzen. Es zeigt sich, dass auch beim ärztlichen Personal überzogene Gehaltsforderungen nicht akzeptiert werden müssen. Zumal der immer behauptete Wettbewerb um die fähigsten Mitarbeiter, liebe Leserinnen und Leser, ganz überwiegend zwischen öffentlich finanzierten Krankenhäusern und Universitätskliniken stattfindet. Die müssen sich nicht wechselseitig die Preise hochtreiben, sagt mit Nachdruck


Ihr

Gotthilf Steuerzahler