Marktkommentar-Archiv

In unserem Archiv finden Sie chronologisch geordnet alle bisher erschienenen Marktkommentare von Claus Vogt. Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame und gewinnbringende Lektüre.

Liebe Leser,

wie von mir prognostiziert ist der Goldpreis in den vergangenen Tagen sowohl in Euro als auch in Dollar und anderen Währungen auf Rekordhochs gestiegen. Daraufhin erschien in einer großen deutschen Tageszeitung ein halbseitiger Artikel über Gold. Er trägt die Überschrift: „Goldpreis-Sprung aus dem Nichts“.

Offenbar haben die Journalisten die zahlreichen Kaufsignale und das charttechnische Sprungbrett, die diesen Anstieg angekündigt haben und die ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren ausführlich besprochen habe, nicht gesehen. Stattdessen wundern sie sich und schreiben: „Das Spannende dabei: Die Goldfachleute fanden am Montagnachmittag zunächst keinen Anlass, warum der Goldpreis überhaupt so einen Sprung machte.“


Liebe Leser,

„buy low, sell high“ lautet eine oft zitierte Börsenweisheit. Fast jeder Anleger kennt sie, doch daran halten können sich die wenigsten. Die große Mehrheit steigt gewöhnlich erst dann ein, wenn eine Aktie bzw. ein Sektor bereits stark zugelegt hat und in aller Munde ist.

Je populärer ein Thema wird und je häufiger es in der Presse für Schlagzeilen sorgt, desto mehr Anleger zieht es in seinen Bann. Daran lassen die Analysen zur Anlegerpsychologie und die Ergebnisse der experimentellen Psychologie keine Zweifel. Weil dieser Zusammenhang für den langfristigen Erfolg an der Börse extrem wichtig ist, erhält jeder Leser meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren zur Begrüßung gratis unsere 12-seitige Themenschwerpunkt-Ausgabe „Börsenpsychologie“.

Liebe Leser,

an den Aktienmärkten und insbesondere in Teilen des Technologiesektors hat sich die Lage in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt. Breit aufgestellte Risikoindikatoren geben starke Warnsignale, und das Geschehen an der Wall Street gleicht immer mehr den Vorgängen des Jahres 2000, als sich die damalige Technologieblase in ihrer Endphase befand.

Damals entzündete sich die Phantasie vieler Anleger, Analysten und Journalisten an Unternehmen der Telekommunikations- und Internetbranche. In Deutschland wurde sogar die Telekom-Aktie davon erfasst. Heute heißt das Zauberwort „Künstliche Intelligenz“ und betrifft Unternehmen, die sich mit diesem schillernden Begriff irgendwie in Verbindung bringen lassen.

In der Spekulationsblase von 1929 war es übrigens das damals noch in den Kinderschuhen steckende Radio. Es sind also nur die Details von Spekulationsblasen, die variieren. Das Prinzip aus Innovationen, die unrealistische Erwartungen wecken, und fundamentaler Überbewertung des Aktienmarktes bleibt konstant.

Liebe Leser,

„Aktien befinden sich auf einem dauerhaft hohen Plateau“, sprach der große US-amerikanische Ökonom Irving Fisher (1867–1947) im Jahr 1929. Kurz darauf, im Oktober jenes Jahres, kam es an den Weltaktienmärkten zu dem berühmten Börsencrash, der die Weltwirtschaftskrise einleitete. Zweieinhalb Jahre später betrug der Kursrückgang des Dow Jones Industrial Average 89%.

Ich erinnere Sie hier an dieses Geschehen, weil die fundamentale Überbewertung der US-Börse heute ähnlich hoch ist wie 1929 und unsere Risikomodelle die höchste Warnstufe erreicht haben. Das bedeutet zwar nicht, dass die Aktienkurse jetzt ähnlich stark fallen müssen wie damals. Es zeugt aber von einem extrem schlechten Chance-Risiko-Verhältnis und mahnt zu großer Vorsicht.